Der Ruf des Kuckucks
Robert Galbraith
Blanvalet, 2013
978-3764505103
22,99€
Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.
Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr …
Wieder nahm ich mir vor, keine Vorurteile zu haben, denn ich habe es immer noch sehr gut: Harry Potter abgebrochen, ehe Todesfall mich auch nicht überrascht hat und nun Cormoran Strike alles retten soll.
Eines hat sie sich behalten: die komischen Namen – weder Lula noch Strike sind Namen, die ich oft lesen möchte. Dies ist aber eine persönliche Geschmackssache. Was mich dann aber doch stört, ist, dass ich nur einen Charakter mag, der im Buch vorkommt. Cormoran ist etwas zu abgehalftert, versteht etwas zu langsam und ist so gewöhnlich, dass ich nichts Neues an ihm entdecken kann.
Erst bin ich noch überrascht von ihrem Schreibstil, da sie wieder mehr wert auf Kleinigkeiten legt. Wie sieht die Bürotür von Cormoran aus? Oder welche Leute stehen unter dem Balkon, von dem Lula sich gestürzt hat? Ich kann die ersten Seiten wirklich gut lesen. Es ist alles etwas lyrisch gestaltet und hat etwas sehr Britisches an sich: gesetzt, ruhig und etwas behäbig.
Leider ist es dann auch diese Behäbigkeit, die mich nicht zum Weiterlesen überreden kann, denn sie macht mir zu viele Schlenker, erzählt zu viele Kleinigkeiten und kommt selten auf den Punkt. Vielleicht habe ich gerade den falschen Zeitpunkt erwischt und mir fehlt etwas die Ruhe, mich mit dem Werk auseinander zu setzen. Aber ich habe schlicht keine Lust mehr über Cormoran und Robin zu erfahren.
Ich mag laut seufzen, denn zu 10 % liegt es an mir, dass ich mich nicht darauf einlassen mag. Aber es liegt auch an ihren Schlenkern, ihrer vermessenen Detailtreue und dem nicht spannenden Verlauf der Geschichte.
Tut mir leid.