[Kurzrezension] Auf den ersten Blick

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Autor/in: Danny Wallace
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 496 Seiten
Genre: Roman (Erwachsene)

“Was ist, wenn es beim Leben um den Moment geht?
Was ist, wenn man den Moment nicht nutzt und es kommt kein anderer mehr?
Man könnte dich als Helden in Erinnerung behalten oder einfach nur als irgendeinen Menschen, der still und leise gelebt hat bis zu dem Tag, an dem er still und leise starb.”

- Dev, S. 56


Inhalt in einem Satz:
Von seiner Freundin sitzengelassen und tief in einer beruflichen und privaten Krise versunken, findet der Journalist Jason eine Polaroidkamera und macht sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Besitzerin der Bilder, die ihn vom ersten Moment an verzaubert.    

Das Buch in 3 Worten: Anders als erwartet!

“Du hast zwölf Bilder”, sagte er.
“Zwölf Momente, die du einfangen kannst. Sie sind begrenzt.
Und jedes Mal, wenn du einen in dieser kleinen Box einfängst, bleibt einer weniger übrig.
Wenn du dann beim letzten angekommen bist, solltest du dir besser sicher sein, dass dieser Moment besonders ist.
Denn was wäre, wenn dann noch einer käme, und du ihn ziehen lassen müsstest?”

- Dev, S. 172


Anmerkung:
Achtung, lasst euch nicht von der Aufmachung dieses Buches täuschen! Denn diese suggeriert leider eine völlig andere Art von Geschichte, als dieses Buch für den Leser bereithält. Man erwartet eine unterhaltende, romantische Liebesgeschichte zwischen Jungen Erwachsenen, erhält jedoch etwas völlig anderes. Das englische Original Charlotte Street hingegen trifft mit Cover und Klappentext den Inhalt auf den Punkt. Ich weiß nicht, was man sich bei der deutschen Version gedacht hat. Sehr ärgerlich, denn so gelangen mit Sicherheit nicht die “Richtigen”, nämlich die eigentliche Zielgruppe, an dieses Buch… Vielleicht sollte der Verlag hier wirklich über eine neue Auflage nachdenken.

Das fand ich gut: An sich ist Auf den ersten Blick eine interessante Geschichte voller ulkigem, trockenen, zynischen Humor und jeder Menge Situationskomik. In dem Buch erzählt der Protagonist Jason aus seinem Alltag mit einer wild zusammengewürfelten Freundesgruppe, einem aussichtslosen Arbeitsplatz und dem Junggesellenleben in einer Männer-WG. Die Sichtweise des Autoren und die Art, wie er sich über Alltägliches und nichtssagende Allgemeinplätze lustig macht, hat mir sehr gut gefallen. Auch dass die Geschichte eben nicht so 0815 ist, wie man erwarten könnte, fand ich ganz erfrischend.

Das fand ich weniger gut: Die durch die falschen Erwartungen geschürte Verwirrung hat sich natürlich auch für mich auf das Leseerlebnis ausgewirkt. Auf den ersten Blick erzählt aus sehr männlicher, humorvoller Sicht von einer Liebesgeschichte, die aber nicht direkt im Vordergrund steht. Der Protagonist erschafft sich zwar in Gedanken ein Bild von der geheimnisvollen Fremden, jedoch taucht sie selbst im Buch kaum auf, und auch die Polaroids werden eher am Rande in die Geschichte integriert. Nur wer gerne ungewöhnliche, etwas ruhigere Romane mit ‘älteren’ (ca. 30-jährigen) Protagonisten liest und dabei die eine oder andere schöne Lebensweisheit entdecken möchte, kann dieses Buch wirklich genießen. Ich persönlich gehörte leider einfach nicht zur Zielgruppe und habe mich ein bisschen gelangweilt, aus rein objektiver Sicht handelt es sich aber um ein interessantes Buch. 

Bewertung: 📖 📖 📖 (3/5)


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