[Kurzrezension] All die schönen Dinge von Ruth Olshan

[Kurzrezension] All die schönen Dinge von Ruth Olshan

All die schönen Dinge bei Oetinger  


PRODUKTDETAILS:

Titel: All die schönen DingeReihe: -Autor: Ruth OlshanGelesene Sprache: DeutschGenre: JugendbuchHerausgeber:Oetinger VerlagErscheinungstermin: Februar 2016ISBN: 978-3-7891-0371-1Format: HardcoverPreis:EUR 14,99Kaufen bei:PRODUKTINFORMATIONEN:Kurzbeschreibung:Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich wird es, wenn man weiß, dass Tammie ein Aneurysma im Kopf hat. Es hat sich dort inmitten ihrer Synapsen bequem gemacht und kann jeden Moment explodieren. Oder eben nicht. Das ist die entscheidende Frage und um die kreist ziemlich viel in Tammies Leben. Erst als Tammie eines Tages auf dem Friedhof einen Jungen kennenlernt, der an Grabsteinen rüttelt, ändert sich von Grund auf alles für sie. Der Verlag über das Buch:"All die schönen Dinge" von Ruth Olshan ist die ideale Lektüre für alle, die John Green & Co lieben.Über die Autorin:Ruth Olshan wurde 1970 in Moskau geboren. Ein Jahr später emigrierte die Familie nach Israel, 1974 kam sie nach Deutschland. Aufgewachsen in Berlin studierte Olshan über ein Stipendium in Leeds (UK) und Köln Filmregie und Drehbuch. Sie arbeitet als freie Autorin und Filmemacherin für Dokumentar- und Spielfilm. Für ihr Werk wurde Olshan mehrfach ausgezeichnet. Ihre Erfahrung als Drehbuchautorin und Filmemacherin bereichert ihr Schreiben von Kinder- und Jugendliteratur.
DIE BEWERTUNGMeinung:Ein unterhaltsames und sprachverliebtes Buch mit kleinen Schwächen, welches jedoch mit seiner bezaubernden Hauptfigur beeindruckt!Kurzrezension:Als ich im Programm von Oetinger nach einem tollen, mitreißenden Jugendbuch suchte, fand ich das Thema von „All die schönen Dinge“ mit der todkranken Protagonistin und ihrem ungewöhnlichen Hobby vom ersten Moment an spannend. Auch das Cover des Buches zog mich sogleich in seinen Bann. Endlich mal ein Jugendbuch, welches nicht so kitschig wirkt. Auf blauen Grund sind Notizzettel mit einzelnen Wörtern zu sehen, die den Titel des Buches ergeben. Auf dem linken unteren Zettel steht der Name der Autorin, daneben ein Notizzettel mit einem grünen Eis – Tammies geliebtes Pistazieneis. Ein gelungenes Cover mit Eyecatcher-Effekt!In der Geschichte geht es vorrangig um Tammie und ihre Emanzipation gegenüber ihrer Krankheit. Am Anfang ist die Protagonistin noch sehr verschüchtert und viel zu sehr in sich gekehrt. Dies spiegelt sich auch in ihrer Vorliebe für das Sammeln von Grabsprüchen auf dem Friedhof. Auslöser der Veränderung in ihrem Leben ist der junge Fynn, der Tammies Erste Liebe wird. Der Leser kann genau nachverfolgen, wie Tammie sich verändert – im Gegensatz zu den anderen Figuren im Buch. Diese passen sich viel mehr an Tammies Veränderung an und stützen ihre Emanzipation. Denn die Krankheit, die zuvor ihr gesamtes Leben bestimmt hat, wird nun nebensächlicher. Im Verlauf des Buches lernt sie endlich, wie sie mit der Krankheit umgehen kann und findet dadurch ihre Stärke zum Leben, nicht nur Überleben.Das Jugendbuch ist sehr episodisch aufgebaut, besitzt zwar einen Handlungsbogen, doch dieser ist teilweise sehr verworren und somit nicht komplett überschaubar. Vielleicht ist es aber gerade so gedacht, denn schließlich geschieht das Leben auch nicht stringent, sondern es kommen verschiedenste Dinge dazwischen. Mir persönlich jedoch haben diese kleinen „Zwischenepisoden“wie beispielsweise die von Liebeskummer geplagte Freundin oder die Hochzeitsbegleitung nicht sonderlich gut gefallen. Auch die Dramatik in der aufkeimenden Beziehung von Tammie und Fynn (das Alter des Hundes sowie sein Tod) finde ich zu stark, denn dadurch entsteht der Eindruck, dass die beiden nicht ihre Gefühle miteinander verbindet, sondern eher Schicksalsschläge bzw. der Tod selbst.Da das Buch sehr konsequent nur aus Tammies Sicht erzählt wird, kann der Leser sehr genau mitfühlen, wie es Tammie geht. Am Anfang ist sie eine eher kühle, schüchtern-distanzierte Figur, die sich nur nahestehenden Personen öffnet. Das ändert sich mit Fynn, in den sie sich verliebt. In wunderschönen Sätzen beschreibt Ruth Olshan die Gefühlszustände von Tammie. Die teils skurrilen, lustigen und warmherzigen Nebenfiguren bilden einen Gegenpart zu der schwierigen Gefühlswelt von Tammie, die erst nach und nach das Leben für sich entdeckt. Zwar ist das Tempo des Buches recht beachtlich (es passieren teilweise sehr viele Dinge auf einmal, die Tammies Leben wie eine Achterbahnfahrt gestalten), aber dies hindert die Autorin nicht, einfühlsame Momente mit ihrer amüsanten Sprache zu schaffen.Fazit:„All die schönen Dinge“ ist ein einfühlsames Jugendbuch, welches sich um die universellen Themen Liebe, Tod und Glück dreht. An vielen Stellen gelingt es der Autorin unglaublich gut, die Figuren und die Themen miteinander zu verbinden. Manchmal jedoch hätte ich mir etwas weniger Tempo, etwas weniger Dramatik und etwas mehr Alltäglichkeit gewünscht. Alles in allem ist „All die schönen Dinge“ aber ein wunderbares Jugendbuch mit allerlei interessanten und amüsanten Episoden, die das Lesen nicht langweilig machen.

Ein Lesevergnügen, das 4,0/5,0 Punkten verdient.

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