Kurzkritik – Transformers 3

Ihhhh!

Ich habe es wirklich getan…
Ich habe mir Transformers 3 – Dark side of the moon angesehen…
… obwohl ich mir nach Transfomers 2 – Revenge of the Fallen geschworen habe, diesem Franchise keine müde Mark mehr zu opfern.

Naja, so richtig habe ich das ja auch nicht getan. So mit Gutschein einen Film anschauen, hat auch mal was. Aber ausgerechnet die kloppenden Altmetalleimer? Oh Gott!

Bevor ihr Transformers-Fanatiker mich jetzt am liebsten unterm nächstbesten Sattelschlepper Kielholen wollt, sei gesagt, dass ich Transformers gut fand. Unterhaltsam, mit genialer Action und atemberaubenden Momenten (mal ganz ab von der Szene mit Megan Fox über dem Motor und so…).
Darum habe ich dem 2. Teil auch eine Chance gegeben, aber was Michael Bay sich hier erlaubte, war einfach unter aller Kanone. Sicher, die Effekte waren Wahnsinn, aber die Story ist nichtmal den The-Asylum- oder Uwe Boll-Filmen würdig gewesen, der Humor war einfach grenzdebil und die Action uferte irgendwann in Tristesse aus. Wenn man einen Film solcher Klasse und Masse dreht, darf das Finale nicht Non-Stop vierzig Minuten Action bieten. Da müssen dann auch mal sachtere Momente kommen, um den Zuschauer durchschnaufen zu lassen. Aber die Meisten lassen sich einfach von ILMs Effektkunst blenden.

Ähnliches habe ich bei Transformers 3 – Dark side of the moon befürchtet. Dieser ist in 3D gedreht, also nicht so ein hingerotzter Murks wie bei Kampf der Titanen oder Die Legende von Aang.
3D hat mir bereits bei Avatar die Sicht verklärt. Der Film ist gut, aber nicht so gigantisch, wie ich nach der ersten Sichtung dachte. Die Technik hat eindeutig die Schwächen des Filmes übertüncht gehabt.

Wie ist nun der neue Teil der Blechsaga zu bewerten?
Ich habe Transformers 3 – Dark side of the moon in 2D gesehen. Mir ist der Hype mittlerweile so schnurzpiepe, ich brauch kein 3D. Ich hab im Real Life 3D genug. Außerdem hätte ich mir dann den Film nicht für (Gutschein-)lau geben können…

Und was soll ich sagen – der Film ist…

Toll!

Sicherlich kein Meisterwerk in Storytelling und Darstellerkunst und die Plotholes können locker mit denen aus dem Vorgänger mithalten. Aber Transformers ist und wahr pures Actionkino. Dies wurde dem Zweiten zum Verhängnis durch das altbewährte „Höher-Schneller-Weiter“-Prinzip.
Der Dritte knüpft aber endlich wieder an das Erfolgsrezept des Erstlings an und macht damit alles richtig. Die Action ist gewaltig, kriegt aber dennoch ab und an Ruhepausen, damit der Zuschauer die Eindrücke verarbeiten kann.
Die Story beginnt sogar recht interessant, denn die Geschichte der Transformers mit unserer Mondlandung zu verbinden ist ein ebenso genialer Schachzug, wie die Kalte-Kriegsthematik in X-Men:Erste Entscheidung. Dass sich am Ende zuviele Lücken in der Story auftun, liegt einfach an der Materie des Films.

Der Film hätte sogar der Beste Transformers werden können, denn mit Schauspielern wie Patrick Dempsey oder John Malkovich (!!!) hat Bay sich qualitative Verstärkung geholt. Lediglich Carly (Rosie Hintington-Whitley) ist keine Mikaela (Megan Fox). Der Charakter ist einfach NOCH VIEL eindimensionaler geschrieben, als es die manchmal doch recht eigensinnige Mikaela gewesen ist.
Dempsey ist ein menschlicher Antagonist mit enorm schwierigem Motivverständnis. Warum sich sein Charakter auf die Seite der bösen Decepticons schlägt, weiß wohl nur Michael Bay selber. Und Malkovich…mein Gott, John Malkovich ist so ein grandioser Schauspieler, der die genialsten Figuren darstellen kann (z.b. in Con Air oder R.E.D.), aber den Manager in Transformers 3 – Dark side of the moon kann er aufgrund fehlender ScreenTime nicht wirklich ausbauen. Für die skurilen Momente braucht man weiterhin John Turturro.

Kurzkritik – Transformers 3Transformers 3 – Dark side of the moon bietet zwar kein Fünf-Sterne-Menü, aber durchaus die süßen Cookies. Michael Bay ist zurück zu seinen Wurzeln gegangen und bietet gelungene Blockbuster-Kost, die unterhält. Dazu gibt es wieder denkwürdige Momente, wie der bereits im Trailer zu erhaschende Wolkenkratzer, der in sich zusammenstürzt. Einfach nur Wahnsinn, glaubt es mir! Wer aber bereits mit dem ersten Vertreter der mutierenden Autos nichts anfangen konnte, wird hier auch nichts Neues mehr entdecken.
Ein Tipp allerdings: Der Film ist „ab 12 Jahren“ freigegeben und ich würde wirklich jedem raten, das zu beherzigen. Auch wenn die Kinos Kulanz zeigen und Siebenjährige in den Film mit Begleitung Erwachsener lassen – tut es nicht! Der Film ist düsterer angelegt, als es beide Vorgänger waren und manche Momente werden die Kleinsten einfach nicht verkraften können. Da können zig Eltern dabei sein, solche Bilder und Emotionen bleiben dann festverankert.


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