Kurzkritik: Source Code – oder das Murmeltier auf explosiver Mission

Captain Coulter Stephens (Jake Gyllenhaal) wacht in einem fahrenden Zug kurz vor der Chicago Union Station auf. Unwissend, wie er dorthin gekommen ist, irrt er durch den Zug und entdeckt dabei, dass er in einem fremden Körper gefangen ist. Gerade noch in Afghanistan, jetzt plötzlich in einer anderen Art von Albtraum. Doch bevor er einen klaren Gedanken fassen kann, frisst sich eine flammende Säule durch die Waggons.

Erneut wacht Coulter Stephens an einem fremden Ort auf. Diesmal hängt er in einer geschlossenen Kapsel fest. Auf einem Bildschirm erscheint das Gesicht von Colleen Goodwin (Vera Farmiga) und gibt ihm erste Instruktionen: Stephens ist im Source Code, eine Maschine, die ihm ermöglicht die letzten acht Minuten im Leben eines Mannes mitzuerleben, der bei einem Attentat auf einen Zug umgekommen ist. Seine Aufgabe ist es, den Attentäter zu finden und so einen zweiten Anschlag zu verhindern.

Soviel zur Rahmenhandlung. Es wirkt recht viel, aber all das, was hier steht, wird auch im Trailer erzählt. Und im grunde handelt es sich auch „nur“ um die ersten sieben Minuten des Films. Der Rest ist teilweise überraschend, teilweise vorhersehbar.  Aber eines ist Source Code vollständig: ein Sci-Fi-Film alter Schule!

Source Code ist der zweite Sci-Fi-Streich des Regisseurs Duncan Jones nach Moon (man könnte noch den Kurzfilm Whistle mit aufführen, aber so penibel wollen wir mal nicht sein).
Genau wie Moon erfindet auch Source Code beileibe das Genre nicht neu. Aber Duncan Jones schafft es bravurös seine Schauspieler zu Höchstleistungen zu treiben (bei Moon Sam Rockwell) und der Geschichte die notwenige Athmosphäre zu verpassen. Als Zuschauer erlebt man das Geschehen lediglich durch die Augen von Jake Gyllenhaal und lernt daher mit ihm, was es mit dem titelgebenden Source Code auf sich hat.
Groß hervorzuheben ist Vera Farmiga, die Colleen Godwin, seine einzige Verbindung zur Realität, spielt. Was sie in ihren wenigen Szenen für eine Präsenz auf die Leinwand zaubert – Wahnsinn. Schon in Up in the Air ist sie mir positiv aufgefallen und wenn man ihre Leinwandbiografie betrachtet, dann überrascht es einen doch (zumindest mich) in wie vielen Filmen sie bereits zu sehen war. Traurig, dass sie vorher nie so richtig aufgefallen ist.

Zurück zum Film:
Source Code ist ein sehr rundes Paket. Während man manchmal in Sci-Fi-Filmen ein offenes Ende erwarten kann, damit man sich auch bloß ein eventuelles Sequel offen lässt, wird hier die Geschichte um Coulter Stephens zu Ende erzählt. Außerdem erlebt man kein erzwungenes Happy End, für den Hollywoodfilme mittlerweile berüchtigt sind (diesjähriges Beispiel wäre z.b. Meine erfundene Frau), sondern ein nachvollziehbares Finale. Muss man bei einem Film solchen Genres auch erstmal hinbekommen!

Ich will keine großen Worte verlieren und im Endeffekt ist es wie bei jeder Kritik – sehr subjektive Prägung. Aber man muss die Intensivität einfach mal erlebt haben. Der Film macht unterhält und fesselt gleichermaßen und er bietet jede Menge Stoff, um sich danach darüber zu unterhalten. Sci-Fi eben. Wenn Duncan Jones weiter ein solche Händchen für seine Filme hat, dann erwarten uns noch eine Knaller von ihm!

PS: In jeder Kritik in Web und Presse wird es erwähnt, also muss auch ich es tun. Beinahe hätte ich es doch wirklich vergessen, den Duncan Jones-Quotensatz: Dunan Jones ist übrigens David Bowies Sohn! Uhh, ist doch überraschend, oder?


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