Nicht einmal zwanzig Minuten hatte ich Zeit, um mich von der Metallschlacht in Transformers 3 – Dark side of the moon zu erholen und dann Larry Crowne zu erleben. Und gegensätzlicher können die Filme wirklich nicht sein.
Larry Crowne ist die zweite Kino-Regiearbeit von Tom Hanks nach That thing you do! aus dem Jahre 1996. Eine Komödie über einen Mann, der seinen Job verliert, aber dies als Chance nutzt, seinen Lebenssinn neu zu bestimmen und noch einmal auf das College geht. Quasi ein Coming-of-Age-Film für alle Midlife-Krisler.
Nach den bisherigen Komödien des Jahres bin ich doch eher ernüchtert gewesen. Bis auf Paul – Ein Alien auf der Flucht konnte mich keiner wirklich unterhalten, mit Bad Teacher wurde letzte Woche sogar ein Tiefpunkt erreicht.
Doch Larry Crowne hat mich doch wieder freudiger gestimmt. Hier wird zwar kein Gagfeuerwerk gezündet, aber dieser Film ist zum Wohlfühlen geeignet. Er haut dir mit dem Hammer am Anfang einen auf den Schädel (Rauswurf aus dem alten Job), um dich dann gepflegt im Krankenbett zu liebkosen und versorgen (Studium an Uni, wachsende Beziehung zu Lehrerin). Der Film baut kontinuierlich eine Grundstimmung auf, die sich mehr und mehr steigert. Beinahe vergleichbar mit einer Lampe, deren Helligkeit man regulieren kann.
Die Charaktere, die Tom Hanks auf die Bühne zaubert, sind durchweg sympathisch. Zwar wird sowohl sein schauspielerisches Vermögen, als auch das Können von Julia Roberts nicht zwingend auf die Probe gestellt, aber das will der Film spürbar nicht sein. Der Film zeigt, wie man selbst in dunkelsten Stunden den Weg ins Licht wiederfinden kann, wenn man sich traut.
Larry Crowne ist eine Wohlfühlkomödie. Nicht nach Schema-F, wie jede andere RomCom, die so den Markt überschwemmen, aber auch nicht die überragendste Gaggranate. Die sympathischen Charaktere wachsen dem Zuschauer aber schnell ans Herz und die Geschichte gibt all jenen Hoffnung, die in einer ähnlichen Situation stecken.