In dem Büchlein “Artgenossen im Sinkflug” sind 4 Kurzgeschichten zusammengetragen worden. Sie alle sind aus der Perspektive und den Erfahrungen von einem in Spanien lebenden Ausländer verfasst worden. Seine kulturelle Andersartigkeit erlaubt es dem Autoren besonders kritisch hinzusehen und zu erkennen, wo es Konfliktpotential gibt. Dieses Konfliktpotential hat die Entstehungsgeschichte des Buches ursächlich verursacht.
In den Geschichten geht es aber um weit mehr als um kulturelle Konflikte, es wird auch die Entstehung der kulturellen reflektiert.
In der ersten Kurzgeschichte „Hirntod“ geht es um einen Mann, der seit 1099 am Leben ist, mit diesem Geburtsdatum erinnert er an El Cid, einen spanischenHelden, der in der spanischen Reconquista erheblichen Anteil hatte und auf beiden Seiten gekämpft hat. Er repräsentiert einen Zeitpunkt in der spanischen Geschichte wie auch ein Identitätsproblem.
Die zweite Kurzgeschichte „Ladrón“ geht auf Erfahrungen von Fremden mit dem Eigentumsbegriff in Spanien und auch Europa ein. Als ein gravierender Unterschied muss es angesehen werden, dass in Spanien der Bestohlene nicht das Opfer ist, sondern wie ein Täter behandelt wird. Wer ein Fenster oder eine Tür öffnet oder offen lässt, gilt als schuldig. Offene Fenster und Türen sind eine Einladungen an Diebe.
„Touristen“ ist die Geschichte eine Beobachters. Der einerseits den zwei vorausgehenden Geschichten einen Rahmen gibt, andererseits auch für sich selbst steht. Das Besondere dieser Geschichte ist die Verknüpfung der verschiedenen Perspektiven. Der unfreiwillige Urlauber steht dabei für einen nordeuropäischen Workaholic….
Die Geschichte „Es war einmal Atlantis“ könnte einerseits den Auftakt zu dieser Sammlung von Kurzgeschichten bilden oder aber andererseits als düstere Warnung an jeder beliebigen Stelle eingesetzt werden. Sie wurde ans Ende gestellt, weil sie zum Einen aus der Reihe tanzt und zum Anderen.
Viel Spaß beim Lesen!
Einsortiert unter:Feuilleton, Publikationen