Kurzgeschichten ...

Von Jimmy
Durch eine saublöde Internetverindung bleibe ich der Internetwelt zur Zeit zwangsweise etwas fern. Dennoch lese ich weiterhin tolle Bücher, die ich euch am liebsten alle jetzt sofort unter die Nase halten würde .. aber in spätestens zehn Minuten würde mein Computer mit mir schimpfen und dann hätte ich ein schrecklich schlechtes Gewissen, weil ich ja eigentlich für die Schule hätte googlen sollen oder mein Mann im Internet vielleicht noch etwas nachschauen wollte. Momentan ist es leider eine Frage des 'entweder oder' anstatt 'sowohl als auch'!Doch zehn Minuten reichen vielleicht gerade so aus, um eine klitzekleine Frage zu beantworten, nämlich die von der lieben Vanessa von Glitzerfees uchtempel. Klitzeklein, weil sie sich heute den Kurzgeschichten widmet. Ganz interessant, aber in Anbetracht unserer Literaturnobelpreisträgerin 2013 - Alice Munro, die Königin der Kurzgeschichten - vielleicht etwas verspätet. Gönnerhaft schaue ich darüber hinweg und gebe brav meine Freitagsantwort ab.
Also ich mach es kurz: Kurzgeschichten sind nicht so mein Ding. Diese Abneigung ist mir bereits seit längerem bewusst, sodass ich Anfang des Jahres mir vorgenommen hatte, dagegen vorzugehen. Das tat ich auch tatsächlich und so kaufte ich mir zwei Bände mit Gruselgeschichten von Chris Priestley. Wie ich an der einen oder anderen Stelle bemerkt habe, gefielen mir die knappen Schocker wirklich gut. Allerdings hängt das wohl eher mit der Stimmung zusammen, die der Autor bei der geringen Seitenzahl erzeugen konnte. Von beängstigender über todtraurige bis hin zu übelerregende war jede schaurigschöne Atmosphäre dabei - pures Gänsehautfeeling für Leser mit viel Phantasie. Auch John Green konnte mich in dem Band "Tage wie diese" überzeugen. Die anderen zwei Geschichten von fremder Feder wollten mich wiederum weniger einfangen. Vielleicht lag meine Euphorie also auch an dem Namen des talentierten Schreibers :)Wohingegen andere Stories, mit wesentlich einfacheren Settings, Charakteren und Handlungen, mich weniger bis gar nicht anziehen konnten. Meistens fehlt mir eine ausgereifte Einleitung am Anfang sowie ein ausgefeilter und facettenreich beschriebener Spannungsbogen. Offene Enden finde ich fast genau so doof wie Geschichten, die mitten im Geschehen enden - so aprut - plötzlich. Einen weiteren Versuch werde ich mit Cecilia Aherns Kurzgeschichtensammlung "Der Ghostwriter" wagen. Das schmale Büchlein wird nächste Woche erscheinen und für 12,99€ kann man gewiss nichts falsch machen. Nachdem ich zwar keine 13 Jahre alt mehr bin und dadurch Frau Ahern auch nicht mehr ganz so interessant wie früher für mich ist, werden mir kurze, prägnante und wenig ausladende Geschichten vielleicht etwas besser munden als ihre Liebesromane.
Jimmy