Die Luft roch nach Butter und gebratenem Speck. Das mit Abstand beste Aroma, dass einem gleich das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Er streichelte sanft über den Kopf seines Hundes, während er mit der anderen Hand mit einem Holzlöffel gedankenverloren in der gusseisernen Pfanne herumstocherte. Jetzt fehlten nur noch die Eier und ein paar Tomaten. Und vielleicht noch etwas von dem leckeren Rauchsalz. Der Hund hechelte geräuschvoll und fixierte den Herd. Er schickte ihn auf die braune Decke die er vor der Heizung platziert hatte. Nero mochte es warm aber er konnte sich schwerlich vom Herd trennen. Doch mit einigem Nachdruck trottete er auf seinen Platz. Zischend glitten die Eier in die Pfanne und gesellten sich zum mittlerweile schon etwas zu dunklen Speck, aber das war ihm völlig egal. Er war so hungrig das er sogar Briketts mit Genuss verschlungen hätte. Nachdem er mit dem Essen fertig war, gab er Nero den Rest aus der Pfanne in seinen Napf und beobachtete ihn beim Fressen. Er lächelte und dachte: „Wenigstens bist du mir noch geblieben“. Als er aus dem Fenster blickte, wiegten sich die dunklen Tannen vor dem Drahtzaun, der den Garten einschloss, im Abendwind. Die rote Sonne versank langsam zwischen den Baumkronen und tauchte den Wald in einen karmesinroten Schimmer. Er war müde, doch es war nicht an der Zeit, an Schlaf zu denken.
Die Patrone rollte geräuschvoll vom Tisch und fiel mit lautem Klackern auf den Boden. Brummend hob er sie auf und führte sie in die Kammer der Schrotflinte ein. „Komisch.“, so dachte er „Jedes mal, wenn ich dieses Geräusch höre, fühle ich einen inneren Frieden. Oder vielleicht bin ich auch schon völlig wahnsinnig. Aber wer könnte es mir auch verdenken....nicht jeder würde so lange durchhalten wie ich und diesen Terror jede Nacht mitmachen?!“ Er dachte an früher, als er mit seiner Frau lange Spaziergänge zu dieser Jahreszeit gemacht hatte. Sie hatten oft auf der Wiese am Hang gesessen und sich den Sonnenuntergang angesehen. Patsch!!! Er schlug sich mit der Hand gegen die Schläfe. Nero kam ins Wohnzimmer gerannt um nach dem Grund des Geräusches zu sehen. Die Tränen hörten langsam auf zu fließen. Er konnte es sich nicht leisten, rührselig zu werden. Nero saß vor ihm und schaute ihn mit seinen tiefen braunen Augen an. Er kniete sich zu seinem Hund herunter und streichelte ihm über den Rücken. Das beruhigte sie beide.