Ich sitze mit dem Prinzen beim Abendbrot. Wir quatschen über alles Mögliche und auf einmal wird er komisch. Er verleiert so merkwürdig die Augen, hält sich den Kopf, seine Pupillen sind unterschiedlich groß und er ist kaum noch ansprechbar.
Das ist der Horror, denn das bedeutet, mit seinem Gehirn ist irgendwas nicht in Ordnung.
Der Liebste ist 70km weg. Scheisse was mache ich jetzt. Ich kann nicht lange überlegen also schnappe ich mir den Prinzen und rase ins Krankenhaus. Zum Glück ist das nur 5 Minuten weg. Ich parke direkt vor dem Eingang, sollen sie mich abschleppen. Ich trage den Prinzen rein und merke wie mein Bauch schmerzt.
18kg sind eben 18kg aber mein Kind braucht mich jetzt.
Ich schreie die Frau an der Information an, das ich Hilfe brauche. Sie ruft direkt irgendwo an, der Prinz fängt an zu krampfen.Tränen laufen mir übers Gesicht ich versuche ihn zu halten, damit er sich nicht weh tut.
Ich rufe die Frau an der Information wieso der Fußboden so nass ist, das das total gefährlich ist. Sie schaut ganz entsetzt, sagt aber nichts, oder ich merke es nicht.
5 Minuten fühlen sich wie 50 an aber endlich kommt jemand und der Prinz wird auf eine Trage gelegt und ich renne nebenher und erkläre was passiert ist.
Sie meinen irgendwas von Hirnblutung, Gehirnerschütterung und MRT und ich sollte mich hinsetzen. Ich schreie, das ich mich nicht hinsetzen muss da es mir gut geht.
Mein Körper reagiert. Er friert und ich registriere das ich ziemlich nass bin. Ich schaffe es tatsächlich mich nochmal aufzuregen, wieso der Fußboden da am Eingang so nass war und wie unverantwortlich das wäre.
Eine Schwester sieht mir direkt in die Augen und meint ich müsste jetzt wirklich dringend in ärztliche Behandlung.
Sind die denn alle verrückt geworden. Ich dränge Sie weg, ich will bei meinem Kind bleiben. Das ist alles was zählt.
Ich höre das nur wie in einem Tunnel und sehe meinen Prinzen leblos auf der Liege festgeschnallt und glaube das es was sehr Schlimmes sein muss.
„Sie können nicht mit in das MRT und in der Zeit müssen wir Sie untersuchen. Ihre Fruchtblase ist geplatzt."
Was quatscht denn diese Frau. Ich hab noch ein paar Wochen Zeit und würde doch merken wenn die Fruchtblase geplatzt wäre.
„Sie müssen uns jetzt vertrauen, wir kümmern uns um ihren Sohn und sie bringen jetzt ihr Kind auf die Welt."
Ich ruf jetzt erstmal meinen Mann an, damit er herkommen kann. Ich brauche ihn, der Prinz braucht ihn.
„Mama, Mama.. aufstehen!"
Ich schrecke hoch und sehe mein Schlafzimmer.
Ich nehme meinen Prinzen in die Arme, zittere aber am ganzen Körper.
So ganz allmählich spüre ich, dass ich nur geträumt habe.
Damit muss ich erstmal zurechtkommen. Ihn zu Ende träumen. Verstehen wie er hätte enden können.
Ich spüre wie es mir die Kehle zuschnürt.
Allein das Gefühl zu haben, wenn das wirklich passieren würde.
Mich für eins meiner Kinder oder mich entscheiden zu müssen.
Nicht zu wissen für welches. Nicht zu wissen wie es ausgehen würde.
Im schlimmsten Fall meine Kinder zu verlieren oder Entscheidungen alleine treffen zu müssen.
Ich stellte fest, dass egal wie ich was entscheiden würde oder müsste, es kein Richtig oder Falsch geben kann.
Wer könnte mir einen Vorwurf machen ausser ich mir selber.
Eins weiß ich: Mein Baby wird auf diese Welt kommen und ich werde es genauso lieben, wie den Prinzen und ich würde für Beide alles tun um Sie zu beschützen.
Das ist diese einzigartige Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern.
Seit ungefähr 10 Wochen träume ich die furchtbarsten Träume. Ich war schon immer eine lebhafte Träumerin, die wohl vieles verarbeitet. Was eine Reise in die Träume alles macht, erzählte ich euch schon mal vor längerer Zeit.
Kennt ihr solche Träume? Hattet ihr in der Realität schon einmal so ein Erlebnis, wie in meinem Traum. Für mich eine Horrorvorstellung mein Kind alleine zu lassen. Dieser Traum wird mir noch eine Weile zu schaffen machen.
Eure Glucke
Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, hochschwanger mit dem Babyprinzen,Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.