Es ist so weit: eine der vier Freundinnen, Vilde, Trine, Nora und Benedicte, ist gestorben. Ermodet aufgefunden in einer Plastiktüte. Doch welcher der vier Freundinnen ist es? Und vor allen Dingen - wer ist der Mörder, der auf kaltblütige Art und Weise ein Menschenleben genommen hat? In Dypdal eskaliert die Situation, denn jeder reagiert unterschiedlich auf den Mord und schon bald kommen Dinge ans Licht, die immer verborgen bleiben sollten...
Wenn Bücher aus einer Reihe eine gleichbleibende Qualität haben, kann man das entweder grandios oder langweilig finden - im Fall von "Dark Village" bin ich mir da noch nicht so sicher. Einerseits ist diese gleichbleibende Qualität beruhigend - man weiß, dass das, was man erwartet, eintreffen wird - und das auch durchaus mit vielen Überraschungen, die einen immer wieder unerwartet treffen. Die Figuren handeln und reagieren immer glaubwürdig und gerade so, wie es zu ihnen passt. Außerdem kann ich nur immer wieder den Stil und die Sprache lobend erwähnen, die auf den ersten Blick simpel und vielleicht sogar ordinär wirken, auf den zweiten jedoch einer gewissen Kunst nicht entbehren. All das ändert sich natürlich nicht und bleibt immerzu faszinierend, ebenso wie die vielen Geschichten der Vergangenheit, die die Charaktere hüten. Außerdem kommen immer neue Sichtweisen hinzu, von denen man nicht dachte, das sie für das Geschehen wichtig sein könnte.
Andererseits ist gleichbleibende Qualität auch etwas, was schnell anöden kann und ich muss sagen, dass ich hier oft das Gefühl habe, dass es einfach nicht vorangeht. Sicher, darauf sind die Bücher spezialisiert, aber diese Methode, Spannung aufzubauen, in dem man Dinge bewusst nicht sagt, wirkt auf Dauer beinahe schon nervig. Irgendwann will man eben doch wissen, wie das alles zusammenhängt und warum dies und jenes erwähnt wird, was aber hier einfach nicht der Fall ist. Seit drei Büchern wird durchweg dasselbe angesprochen und hier, im dritten Band, passiert endlich das, worauf die ersten zwei Bände hinarbeiten und dennoch dreht sich die Geschichte permanent im Kreis, findet kein Ende.
Der dritte Band der fünfteiligen Reihe um das Dark Village tänzelt zwischenzeitlich immerzu im Kreis herum und bedient sich langwidrig funktionierender Details, die schnell langweilig werden können. Zwar ist auch dieser Band ein Meister der Spannung, bekommt aber zwischendurch kleine Löcher im dichten Netz der Geheimnisse - und das obwohl doch gerade in diesem Band alles eskaliert. Dennoch macht auch dieser Teil Spaß und ist Unterhaltung pur - mit dieser künstlerischen Note, die mir so gut gefällt.