Paris im Mai –
der Abend zieht
in roten Linien
vorüber,
darin die Amsel
ihre Molltöne
zu Samt verwebt.
das Licht ist kurz
dem Süden
entliehen. es wiegt
sich noch von Mast
zu Mast und
Dach für Dach
errötet
und
verblasst.
© Lyra
Erste Junitage, Paris ist bewölkt und kühl. Ich hänge einem Gedanken zurück in den Mai nach.
Da waren diese südlichen Abende, wie ausgeliehen, denn Sommer ist noch nicht. Man sehnt sich den Winter lang danach: mit einem Glas Wein, in guter Gesellschaft draußen sitzen zu können, bis sich erst spät abends das Licht verfärbt.
Mit F. genieße ich das sehr. Wie schon im April.
Dabei das Schwirren der Schwalben in der Abendröte.
Ein Schälchen mit Feta, Tomaten und frischen Balkonkräutern. Zwei Gläser, ein Holzbrett zwischen uns. Das Erzählen vom Tag. Die Flüchtigkeit dieser Stunde mitten in der Woche. Ihr Geschmack von Süden ...
Der Sommer kommt.