Ich im Korsett
Natürlich ist es fraglich, ob man allzu Privates auf seinem Blog breittreten soll. Aber ich habe von euch zu meinem Artikel Kurze Pause (und zu ähnlichen Artikeln, die ich auf meinen anderen Blogs geschrieben habe) so viele Kommentare und Zuschriften erhalten, dass es meiner Rekonvalszenz eher abträglich wäre, alles einzeln zu beantworten.
Deswegen schreibe ich einmal ein Update zu meiner kurzen Pause, bzw. erkläre ich einmal, was überhaupt passiert ist.
Kurze Pause – Update
Im Urlaub in Kroatien bin ich so unglücklich gefallen, dass ich in Dubrovnik ins Krankenhaus musste. Auf den Röntgenbildern war ein Stauchungsbruch am 1. Lendenwirbel zu sehen. Der Arzt verordnete mir Schmerzmittel und obiges 3-Punkte-Stützkorsett, mit dem ich problemlos am nächsten Tag nach Hause fliegen könne. Und in 4 Wochen sei wieder alles gut.
Was ich im Krankenhaus in Dubrovnik alles gesehen habe, wäre vielleicht ein weiterer (eher bizarrer) Artikel wert, aber lassen wir das mal lieber.
Wieder daheim schleppte ich mich mit den Röntgenbildern und einem original auf Kroatisch verfassten Arztbericht zum Hausarzt und von dort ins Krankenhaus zum CT. Und die ließen mich gar nicht mehr nach Hause.
Ich habe nun einen Wirbelkörperbruch, der mit 3 Titanstiften fixiert wurde und eine ziemlich lange Kampfnarbe am Rücken. Die Fäden, genauer gesagt Klammern, kommen am Freitag raus (ich zittere jetzt schon), die Titanstifte gebe ich in 9 Monaten wieder her. Und vielleicht bin ich ab nächster Woche bereits auf Reha.
Was habe ich daraus gelernt?
Es ist ja nichts umsonst, man kann aus allem etwas lernen.
Als mich einige Tage nach der OP mein Chirurg nach Name und Anschrift meiner Schutzengel fragte (“.. im Normalfall enden solche Unfälle im Rollstuhl …”) ist mir ganz schlecht geworden. Wenn ich an dieses Gespräch denke, bin ich mit meinen momentanen Schmerzen ganz zufrieden. Dies lehrt mich, Prioritäten neu zu setzen und dankbar zu sein.
Außerdem habe ich viel über das deutsche Krankenhauswesen gelernt (desolat) und über die Herzlichkeit von türkischen Familien (Bettnachbarin).
Ich habe gelernt, dass ich viele gute Freunde habe und vor allen Dingen eine supertolle Familie und einen noch supertolleren Ehemann.