Eine prima Plattform auch für Mut zur Wahrheit, wie sich herausstellte. Etwas später als geplant kamen wir gegen 10:45 Uhr auf den Marktplatz und hörten den Rednern zu. Es gab ein festes Redner-Programm, in dem sich z. B. der Oberbürgermeister von Ludwigsburg, ein Hochschulrektor, ein Stadtratmitglied, ein MdL und Vertreter verschiedener Initiativen und Netzwerke befanden. Auch drei Mitglieder der Grünen Jugend trugen vor. Wie es bei einem Speakers’ Corner Pflicht ist, gab es zwischendurch für das Publikum die Möglichkeit, vor das Mikrofon zu treten.
Nachdem der Oberbürgermeister gar nicht aufhören konnte, die Bürger um aktive Beteiligung an lokalen, politischen Prozessen zu bitten, stellten wir von MzW die Frage, ob diese Bürgerbeteiligung denn irgendwo eine Grenze hätte. Denn bei Stuttgart 21, dem Vorzeigeprojekt der Lobby, seien die Menschen nicht nur gegen etwas, sondern machten sogar alternative Vorschläge, würden aber dennoch nicht weit damit kommen. Stuttgart 21 werde trotzdem ungehindert umgesetzt. Leider wich der OB auf diese und eine weitere, ähnliche Frage einer Zuhörerin aus. Er hätte auf städtischer Ebene keinen Einfluss auf das Projekt, das ein Landesprojekt sei.
Interessanter waren die Beiträge der Grünen Jugend. Einer von ihnen referierte über Liquid Democracy, eine Mischform zwischen indirekter und direkter Demokratie. Dieses Beispiel war nur einer von mehreren „verdächtigen“ Ansätzen, und so konnten wir, jeweils der Situation entsprechend, die Menschen ansprechen und nebenbei auch etliche Billionen Euro verteilen.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Speakers’ Corner. Sollte es in diesem Jahr keinen mehr geben, werden wir vielleicht über eine ähnliche Veranstaltung nachdenken.
Hinweis: Mut zur Wahrheit und seine Mitglieder stehen keiner Partei nahe. Wir sind parteilos und wollen das auch bleiben. Dieser Artikel stellt keine Werbung für Bündnis 90/Grüne oder die Piratenpartei dar, wohl aber für die Idee, den Speakers’ Corner.
Einige Fotos des Tages:
OB Werner Spec
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