Hallo zusammen!
Heute melde ich mich mal wieder zu Wort :o) Momentan ist es noch ein wenig eng mit der Zeit, aber ich muss nur noch bis Donnerstag, dann sind erstmal Weihnachtsferien! Ich werde mich jetzt mal an einer Kurz-Rezi versuchen, mal schauen, ob das Format in Zukunft so beibehalten wird, da bin ich mir noch nicht sicher. Mein Dank gilt dem dtv und vorablesen.de für das Rezensionsexemplar!
Eckdaten
Titel: Torstraße 1
Autorin: Sybil Volks
Format: Hardcover, 400 Seiten
Verlag: dtv; 1. Auflage vom November 2012
ISBN: 9783423280044
Euro (D): 19.99
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Inhalt
Für die letzte Party ihres Lebens steht Elsa vor dem
Soho House in der Torstraße 1, das voller Erinnerungen für sie ist. Hier kam sie vor achtzig Jahren zur Welt, als das Kaufhaus Jonass glanzvoll eröffnete. Zur selben Stunde wurde Bernhard geboren, dessen Vater das Haus mit gebaut hat. Zwischen den beiden Kindern und ihren Familien knüpft sich ein enges Band.
Sie alle müssen erleben, wie die Zentrale der Hitlerjugend in das Kaufhaus einzieht und die jüdischen Besitzer aus Deutschland vertrieben werden. Nach dem Krieg wird das Gebäude zum Institut für Marxismus-Leninismus der SED, wo Bernhard zu arbeiten beginnt. Krieg und Mauer trennen die Familien - doch Elsa und Bernhard bleiben einander nahe.
Kurzes Fazit
Zwei Menschen, ein Haus und viele, viele Jahre deutsche Geschichte - darum geht es in "Torstraße 1" und ich finde, es ist der Autorin gut gelungen, diese vielen bewegten Jahre authentisch aufs Papier zu bringen. Im Zentrum stehen Elsa und Bernhard und natürlich ihre Familien. Hier liegt dann aber auch schon der erste Schwachpunkt des Buches: natürlich lassen sich so viele Jahrzehnte Familiengeschichte nicht in einem Buch behandeln, daher hat die Autorin auch einige, zum Teil sehr große, Zeitsprünge eingebaut. Leider war ich dann oftmals verwirrt, wenn schon wieder eine neue Figur hinzukam und leider ist es auch so, dass man erstmal ein ganzes Stück im Dunkeln gelassen wird, bis diese sich in die Konstellation offensichtlich einordnet. Aber für mich ist das wichtigste an so einem "Früher - Heute"-Roman, dass die beschriebenen Zeiten authentisch rüberkommen und das hat Sybil Volks geschafft. Auch die Figuren sind, trotz aller Verwirrung, gut gelungen und man baut einfach eine richtige Bindung zu ihnen auf, da man sie ja ihr ganzes Leben lang begleitet, mit allen Höhen und Tiefen, die das Leben so mit sich bringt. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und die ersten 50 Seiten fielen mir schwer, wenn man sich aber einmal an die nüchterne Schreibweise und die kurzen Sätze gewöhnt hat, dann legt man das Buch so schnell nicht mehr weg, vor allem, wenn man sich für solche Geschichten interessiert!