HÖRT! HÖRT! Dieses Buch ist ein großes "Was wäre wenn...". Was wäre, wenn der Krieg anders ausgegangen wäre? Was wäre, wenn "Menschen", wie die Nationalsozialisten an die Macht gekommen wären? Wie würde unsere Welt heute aussehen? Wer würde leben, wer sterben?
Ich halte mich mit lauten MUST-READ-Rufen zurück, da ich eigentlich von keinem Buch behaupten kann, dass man es gelesen haben muss, doch von Zerbrochener Mond kann ich jedenfalls behaupten, dass es niemals ein Fehler sein kann, es gelesen zu haben; denn auch wenn mich wieder ein recht harmloses Cover täuschen wollte, so steckt hinter ihm doch kein nettes Kinderbuch, sondern etwas viel Gewaltigeres, was ich von der Intensität nur mit Der Junge im gestreiften Pyjama vergleichen kann.
Mit knapp über 200 Seiten braucht man zwar nicht lange bis man es durch hat, doch umso länger bleiben das Buch und der Protagonist Standish im Kopf des Lesers. Es ist grausam, es schockiert mit einer Kälte, die man einfach nicht fassen kann und auch wenn da immer dieser Funken Hoffnung bleibt, so wird man nach dem Auslesen womöglich nicht glücklich sein.
Verziert wird das alles mit Illustrationen, die den Verwesungsprozess einer Ratte zeigen. Jetzt müsste doch jeder überzeugt sein, dass es sich hier um kein Kinderbuch handelt.