Wie eine Gruselgeschichte kommt es daher, das neue Buch von David Mitchell. Alles kreist sich um das mysteriöse Haus in der Slade Alley, welches nur durch den Hintereingang zu erreichen ist und in dem immer wieder Menschen auf merkwürdige Weise verschwinden. Auf fünf Handlungssträngen, vom Jahr 1979 bis 2015, lernt man das sagenumwobene Haus und seine Bewohner besser kennen und findet nach den kurzweiligen Kapiteln heraus, dass Slade House mehr ist, als nur eine kleine Schauergeschichte. Vor allem für diejenigen, die Mitchells Knochenuhren gelesen haben, ergibt das Ganze am Ende einen ganz anderen Sinn.
Ich habe Slade House sehr gern gelesen und fand es insbesondere spätabends, wenn es draußen schon dunkel war und die Dielen in meiner Wohnung knarzten, auch richtig gruselig. Mitchell fängt die düstere Atmosphäre einer wahren Horrorgeschichte ein und gab mir am Ende trotzdem das Gefühl, mehr gelesen zu haben als das. Eine emotionale Verbindung konnte ich zwar zu keiner der handelnden Personen aufbauen, aber das war wahrscheinlich auch nicht Ziel der Sache. Ich kann den Roman deswegen vor allem Leser*innen ans Herz legen, die es mögen, wenn ihnen ein Schauer über den Rücken läuft. Ein vorhergegangener Blick in Die Knochenuhren wäre dabei aber von Vorteil.