Auch bei Phatasmen macht Kai Meyer seinem Ruf wieder alle Ehre, denn sein neuer Endzeit-Roman strotzt nur so vor außergewöhnlichen Ideen und einem originellen Handlungsstrang. Wieder einmal beweist er, dass seine Figuren alles andere als dem Klischeebild des gewöhnlichen Jugendromans entsprechen und sich stets entwickelnde Individuen sind. Wie immer zählt dabei die Devise Harte Schale, weicher Kern, welche uns drei Protagonisten verschafft, denen man gerne durch die Geschichte folgt. Dabei sind die Hauptthemen Angst, Verlust und die unaufhörliche Hoffnung auf einen Neuanfang.
Leider muss ich sagen, dass es nur wenige Kapitel im Buch gab, die mich wirklich spannungstechnisch mitreißen konnten. Keine Frage, es gab einige Mysterien und Rätsel, die es aufzuklären galt, doch blieb bei mir immer das Gefühl, als hätte man das Potential des Themas nicht wirklich ausgeschöpft. Die Idee war klasse, erschreckend und interessant, aber man hätte vielleicht ein paar mehr Seiten schreiben und damit eine komplexere Geschichte erschaffen können.
Dennoch kann ich nicht leugnen, dass ich sehr froh bin, es mal nicht mit einer Reihe zu tun zu haben. Ein netter Einzelband ist mir allemal lieber als eine nicht enden wollende Trilogie.