Es ist eben so: wenn man positive (ja schon begeisterte) Rezensionen zu einem Buch liest, dann geht man mit einer gewissen Erwartungshaltung ran. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Fehler noch erörtern soll, denn ich begehe ihn immer wieder: mein Kopf schreit "NEIN!", aber die Anderen sagen "JA!", also handle ich wider aller Vernunft und fange an zu lesen.
Ich möchte nicht sagen, dass ich es hätte lassen sollen, aber Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte war einfach nicht mein Buch. Humor und Protagonistin konnten mich nicht erreichen, ließen mich hin und wieder zwar ein paar Seiten lesen, den Roman aber oft auch schnell wieder beiseite legen. Jeder sollte aus eigener Erfahrung wissen, dass das kein gutes Zeichen ist...
Die Autorin hat sich Mühe gegeben in ihre scheinbar so oberflächliche Story noch einen dramatischen Hintergrund einzubauen, der ihr, das kann ich nicht leugnen, ganz gut gelungen ist. Nur deswegen fällt meine Bewertung auch so gütig aus, denn das Fast-Ende fand ich ziemlich überraschend (das wars dann aber auch). Wenn ich jedoch an Julie zurückdenke, diese scheinheilige, ach so kluge *@!?#%&*, dann könnt ich glatt... na ihr wisst schon. Ich halte nichts von Figuren, die denken, sie wären so viel smarter und außergewöhnlicher als alle anderen, im Endeffekt aber die gewöhnlichsten Geschöpfe auf Erden sind. Nenenenenenene, nicht mit mir.
Wer aber auf Ich-bin.schon-fast-erwachsen-Frauenliteratur steht, unauthentische aber schlagfertige Dialoge mag und gern zwischendurch noch ein Tränchen verlieren will, der solle damit glücklich werden. Ich bin's nicht.