Ich habe mich für eine "Kurz Gesagt"-Besprechung entschieden, weil ich eigentlich die Hälfte meiner Rezension zu "Was ich dich träumen lasse" hier einfügen könnte. Eine echt nervige Protagonistin, die hier auch noch in Selbstmitleid versinkt, ein recht gutes Thema, was aber so ausgeschlachtet wird, dass es schon wieder lächerlich und klischeehaft erscheint, keine neuen Ideen, eine mittelmäßig bis schlechte Sprache und und und ... das alles sorgte dafür, dass ich auch bei diesem derzeit so oft besprochenen Buch nicht in die Lobeshymnen mit einstimmen kann.
Irgendwie hatte ich vom Roman erwartet, dass er sich mehr mit dem Amoklauf beschäftigt, dass es um die Angst und Verzweiflung geht, welche die Schüler beherrschen während sie noch im Schulgebäude sind. Leider gab es dafür nur auf den ersten 20 Seiten Platz, und dann ging es mit dem Buch bergab. Wir werden mit moralischen Erkenntnissen der Protagonistin bombadiert, die oftmals an die Abschlusssätze einer Greys Anatomy Folge erinnern und so möchtegern philosophisch daherkommen, dass man eigentlich nur den Kopf schütteln mag. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, wenn Bücher nachdenklich sind, aber wenn eine Hauptfigur nur an den anderen herumnörgelt und ihre eigenen Fehler nur bedingt einsieht, dann habe ich ab und an das Bedürfnis das besagte Buch in eine Ecke zu schleudern.