Wer den Klappentext gelesen und ganz sehnsüchtig um ein zweites The Fault in Our Stars gebettelt hat, den muss ich an dieser Stelle bereits enttäuschen (oder beruhigen, wie auch immer man es nimmt). Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe handelt zwar auch von zwei Jugendlichen, die an Krebs erkrankt sind und irgendwie lernen müssen, damit umzugehen, doch Stil, Sprache und Handlung haben nichts mit John Greens Werk gemein. Das ist auf der einen Seite zwar erleichternd - haben wir es also nicht mit einer billigen Kopie zu tun - auf der anderen aber auch etwas schade, denn so erreicht dieses Buch weder die Emotionalität noch die Genialität des anderen.
Frau Betts Figuren konnten mir einfach nicht ans Herz wachsen, und so verfolgte ich die Geschichte rund um Zac und Mia zwar begleitet von Mitgefühl, allerdings nicht begleitet von tiefer Zuneigung, welche bei solchen Büchern von enormer Wichtigkeit sind, wie ich finde. Es blieb für mich somit die Geschichte zweier schwerkranker Jugendlicher, die sich vielleicht verlieben (in meinen Augen war das allerdings eher platonisch), die aber auch sehr von ihrer schrecklichen Krankheit eingenommen werden. Es ist eher ein Buch, das Hoffnung machen soll und fällt für mich in die Kategorie - verzeiht dieses krasse Wort - gewöhnliches Krebsbuch. Es hat zwar all das, was man von solch einem Roman erwartet, aber es fehlt ihm an Außergewöhnlichkeit, sodass es in dem großen Pool der Krebs behandelnden Jugendbücher eher untergeht.