Mein erstes Buch von Kevin Brooks und schon bin ich mir sicher, dass es eine schlechte Entscheidung war mit diesem Roman zu beginnen. Der werte Herr ist bereits ein altes Pferd im Stall der Jugendbuchautoren und hätte mich mit einem seiner anderen Werke sicherlich mehr überzeugt. Das soll jetzt nicht heißen, dass Bunker Diary ein Reinfall war, nein nein, es ließ mich nur leider sehr unbefriedigt zurück und war fast ein wenig unspektakulär (was jetzt natürlich sehr abartig klingt, wenn man weiß, worum es in dem Buch geht).
Der Anfang war genial, besonders in dem Moment, in dem man merkt, dass neben Linus nicht 5 weitere Jugendliche eingesperrt werden, sondern 5 Personen verschiedensten Alters und Wesens. Das machte die Sache doch gleich noch spannender und ließ in meinem Kopf irre und kranke Szenen aufleuchten. Irgendwann musste ich allerdings einsehen, dass mein Hirn scheinbar noch düsterer war als das des Autoren, denn auch wenn eklige Dinge geschehen und umschrieben werden, konnten sie bei mir doch nicht das erreichen, was ich erwartet hatte.
Jetzt, im Nachhinein, bin ich mir sicher, dass Herr Brooks etwas Grausames, aber doch Realistisches erschaffen wollte. Das ist ihm gelungen. Es war ein grausames, erschreckendes Psychospielchen mit tödlichen Folgen. Wahrscheinlich hat mir der Blick aus den Augen des Täters gefehlt, denn über die Motive erfahren wir rein gar nichts und genau das ist mein großes Problem mit dem Buch.