Blackberry ist mal wieder in aller Munde. Heute will ich mal den vielleicht „kleinsten“ Blackberry vorstellen, den Pearl 9105.
Blackberry Pearl 9105 (Foto: Research in Motion)
Für eilige Leser das Fazit gleich vorab: Für „passive“ BlackBerry-Nutzer, das sind Leute, die überwiegend eMails lesen wollen und vielleicht ein ganz klein bischen surfen wollen, ist der Pearl 9105 ein knuffig handliches Device. Das Gerät ist flott, außer dem Cold-Boot (wenn erstmalig der Akku eingelegt wird), gehts zackig zur Sache.
Um die Tastensperre einzulegen, einfach unten links die Stern/Sym Taste länger drücken. Zum Aufheben oben in der Mitte auf der „Stirnseite“ die mittlere Taste drücken.
Für „zivile“ Blackberrykunden (also dem Gegenteil von professionellen Firmenkunden mit eigenem Blackberry Enterprise Server) bieten alle vier Netzbetreiber in Deutschland den „Blackberry Internet Service“ an. Man nennt seine e-mail Adresse und sein Passwort und wenn man Glück hat, „kennt“ Blackberry schon die Namen der Mail-Server, wenn nicht, müssen noch IMAP4, notfalls auch POP3 genannt werden. Versandt werden die e-mails mit der angegebenen e-mail-Adresse über einen Blackberry eigenen SMTP-Server. Manche extrem scharfen SPAM-Filter mögen das nicht so arg, notfalls mit dem angepeilten Mail-Empfänger vorher austesten.
Wer beispielsweise ein email Konto bei GMX hat, bekommt ab der ProMail-Version einen IMAP4 Zugriff, Kunden von Vodafone können dafür ihre @vodafone.de Adresse nehmen (der kann IMAP4, was die wenigsten wissen dürften: imap.email.vodafone.de) und wenn man GMX-Standard hat, tuts auch ein POP3-Zugriff. Kunden von o2 können auf „imap4.o2online.de“ zugreifen, Kunden von E-Plus brauchen was eigenes, wenn sie nicht vor einiger Zeit ihre imail.de Adresse zu GMX mitgenommen haben (die kann auch imap, trotz kostenlosem Konto) T-Mobile Kunden, die nicht bei tmo.de angemeldet sind (ginge nur mit einer aufpreispflichtigen e-mail-Option), nehmen ihre eigene e-mail Adresse, die bei GMX oder sonst wo sein kann.
Das Tippen von e-mails, Notizen und Texten kann auf verschiedene Weise erfolgen: Einmal in der vom Handy bekannten Mehrfach-Tippen-Variante: Für das Wort „email“ würde dann 33 6 2 444 555 eingetippt. Alternativ gibts eine Art Wörterbuch, d.h. man tippt 1-2-3 Buchstaben des in Frage kommenden Wortes und das Gerät macht Vorschläge, was passen könnte. Bei neuen Worten darf man nur soviele Buchstaben eintippen, daß es noch stimmt, dann den nächsten Buchstaben, wählt aus der Liste die richtige Variante und bestätigt und fügt ggfs. den nächsten Buchstaben hinzu.
Die gleiche Prozedur findet auch beim Eingeben von URL-Zeilen statt. Damit sind wir schon beim einzigen Handycap des 9105: Der Bildschirm hat halt nur eine begrenzte Größe (360 x 400 Pixel) und da kann man von einer Webseite nicht mehr viel erkennen. Natürlich bietet die Blackberry Software eine Vergrößerungsfunktion, d.h. man kann mit wenigen Klick eine Webseite in Stufen hochzoomen , aber irgendwann ist man nur noch am herumrangieren, um Schaltflächen und Links zu finden.
Damit wird klar: Zum Surfen sollte man sehr gut Augen respektive eine sehr gut korrigierte Brille haben… Zum aktiven Tippen und Mailen… darf man gut trainieren…
Die Navigation erfolgt – wie bei Blackberry heute üblich – über einen Kamerasensor, welcher die Position des Daumens sehr fein auflöst und daraus den Cursor steuert. Solange sie nicht im Stockdunkeln mit dem Blackberry arbeiten wollen, geht das tadellos. Die bisher übliche Rollkugel kann je nach Umgebung mit der Zeit „verschmutzen“ und dann ruckeln oder ausfallen.
Das Blackberry Pearl 9105 funkt in allen gängigen Netzen (GSM Quadband GSM/GPRS/EDGE-Netze: 850/900/1800/1900MHz) und Triband UMTS: (800/850)/1900/2100 MHz oder 900/1700/2100 MHz . Dazu gehört noch Bluetooth und WLAN (WiFi) nach 802.11 b/g Standard, natürlich mit WPA/WPA2 Verschlüssung und Cisco CCX-zertifiziert. Um die Handyrechnung zu schonen, kann via Wi-Fi®-Zugriff auf den BlackBerry Enterprise Server und den BlackBerry Internet Service erzielt werden und wenn der Netzbetreiber mitspielt ist sogar UMA möglich, vereinfacht gesagt, ein Handover vom GSM/3G-Funknetzwerk ins heimische WLAN ohne Gesprächs- oder Datenverlust. (Bietet T-Mobile beispielsweise in den USA an, hierzulande aber nicht.)
Ins Gerät kommen die Netzbetreiber SIM-Karte (klassische Mini SIM) und eine Micro SD-Speicherkarte (bis 32 GB möglich), auf der Micro-SD Karte können persönliche Bilder, Videos und Musik abgelegt werden. Musik wird in allen üblichen Formaten (MP3, AMR-NB, AAC-LC, AAC+, eAAC+, WMA, WMV, Flac, Ogg Vorbis) verstanden.
Bei Videos spielt das Pearl MPEG4 Simple Profile und Advance Simple Profile, H.263, H.264 und WMV3 ab.
Zahlreiche Applikationen hält der Blackberry Appstore bereit. Wenn er noch nicht auf dem Handy vorinstalliert sein sollte, kann er jederzeit aus dem mobilen Internet jederzeit nachgeladen und installiert werden. Für Web 2.0 Fans stehen kostenlose Clients für Twitter, Flickr, Facebook oder diverse Messenger (AIM, ICQ, Blackberry) und viele mehr zur Verfügung.
Ganz wichtig: Um einen Blackberry sinnvoll nutzen zu können, muß beim eigenen Netzanbieter die Blackberry Option gebucht werden. Leider wird diese in Deutschland nur mit Laufzeitverträgen (Postpaid) angeboten, speziell die günstigen Discounter haben bis heute keine Blackberry-Option im Programm.
Mein Fazit:
Wie schon gesagt: Für „passive“ BlackBerry-Nutzer ist das 9105 richtig knuffig. Wer aktiver unterwegs ist, sollte sich einen Blackberry mit „echter“ QWERTZ-Tastatur zulegen. Da gibts schon einiges interessantes. Bei mehr Interesse schreibe ich gerne was dazu. Einfach unter Kommentare melden.