Ausstellungsbeschreibung
Das Sorbische Museum in Bautzen eröffnet am 18.05. 2014 um 15.00 Uhr eine Sonderausstellung zum Leben und Wirken des ehemaligen Pressefotografen Kurt Heine (1906-1986). Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl von Fotografien aus vier Jahrzehnten fotodokumentarischer Tätigkeit. Heines Fotografien halten Momente der Alltagsgeschichte fest, zeichnen den sorbisch-kulturellen Aufschwung in der Nachkriegszeit auf und dokumentieren den gesellschaftlichen Wandel in der Lausitz. Mit seinen eindrucksvollen Fotografien wurde Kurt Heine zum Bildchronisten des 20. Jahrhunderts.
Kurt Heine wuchs in einer sorbischen Arbeiterfamilie auf. Breits als Schüler und später als Lehrer in Commerau bei Klix begann er sich für Fotografie zu interessieren. Mit der handlichen Leica-Kamera, die seine ständige Begleiterin war, konnte er lebendige Bilder seines Umfeldes einfangen. Erste Reportagen von dörflichen und schulischen Ereignissen entstanden. Gleich zu Kriegsbeginn 1939 wurde Heine zur Wehrmacht eingezogen, zum Kriegsberichterstatter ausgebildet und an die Ostfront geschickt. Im Kessel von Stalingrad geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr 1948 versuchte er seine Familie mit gelegentlichen Fotoaufträgen zu ernähren.
Seit 1949 war Kurt Heine als selbstständiger Pressefotograf für die örtliche deutsche und sorbische Tagespresse, für die Domowina und für das neugegründete Sorbische Kultur – und Volksbildungsamt, das ab 1950 sein Hauptauftraggeber wurde, tätig. Er führte Fotoaufträge für das Bautzener Theater, für das Staatliche Ensemble für sorbische Volkskultur und für das Stadtmuseum aus. Zunehmend kamen auch Aufträge aus der Industrie, der Landwirtschaft und dem Bauwesen hinzu. Neue Auftragsgeber abseits des Tagesjournalismus fand Heine in der Deutschen Fotothek, der Denkmalpflege und bei Postkartenverlagen. Er widmete sich der groß angelegten Erfassung aller Bau- und Kulturdenkmäler der DDR und einer kulturhistorischen Kirchendokumentation.
Heines zweite Leidenschaft war das Filmen. Zahlreiche dokumentarische Streifen und Filmchroniken sowie der erste sorbische Puppentrickfilm entstanden. Seine Filme erreichen jedoch nicht die öffentliche Wirksamkeit seiner Fotografien. Dennoch sind sie wertvolle visuelle Zeitzeugnisse. Nähere Informationen zu öffentlichen Führungen, museumspädagogischen Projekten und Sonderveranstaltungen finden sie auf der Website des Sorbischen Museums Bautzen.
Wann und wo
Sorbisches Museum / Serbski muzej
Ortenburg 3 – 5
02625 Bautzen
18. Mai bis 21. September 2014
Eröffnung am 18. Mai um 15:00 Uhr
Begleitprogramm
18. 05. 2014 15.00 h
Ausstellungseröffnung »Kurt Heine – Bildchronist«
14. 06. 2014 18.00–24.00 h
Lange Nacht der Kultur – politische und volkskundliche Filmdokumente
von Kurt Heine aus den 1950er und 1960er Jahren (stündlich)
25. 06. 2014 18.00 h / 19.00 h
18.00 h Führung durch die Ausstellung
19.00 h Vortrag über Kurt Heines Fotoreportagen
mit dem Ethnologen Robert Lorenz aus Berlin
17. 08. 2014 15.00 h
Öffentliche Führung durch die Ausstellung
10. 09. 2014 18.00 h / 19.00 h
18.00 h Führung durch die Ausstellung
19.00 h Vorträge zu ausgewählten Fotos
von Kurt Heine als wichtige Zeitdokumente
Pädagogisches Angebot und Ferienprogramm
»Was Fotos alles erzählen …«
Voranmeldung, Gruppen ab 7 Personen