Kuriose Erfindungen: Die Miau-Maschine

Mäuse, sofern sie nicht Mickey, Jerry oder Speedy heißen, also quasi alle Mäuse, deren Namen nicht auf Y enden, sind dumm. Das zumindest dachten sich japanische Erfinder in den 1960er Jahren und entwickelten die Miau-Maschine die unerwünschten Nagetieren vorgaukeln sollte, es wäre eine Katze im Haus.

Die Miau-Maschine, die sich ähnlich wie die Revolverkamera oder der Grübchenmacher erstaunlicherweise nicht als unverzichtbarer Bestandteil des Alltagslebens etablieren konnte, ließ sich an eine Steckdose anbringen und sah ein bisschen aus wie etwas, das eines von jenen Kindern bauen würde, die gerne Spielzeuge auseinandernehmen und als Bösewichte in „Toy Story" auftauchen.

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Ein flacher Kasten, darauf montiert ein Zwei-Watt-Motor und ein kleiner Katzenkopf aus Plastik, fertig war die mechanische Foltermaschine für Mäuse. Der Motor trieb das Gerät an und sorgte für gleich zwei Funktionen, die Nagetieren das Fürchten lehren sollte: das Erklingen eines Miau-Tones zehnmal pro Minute und das Aufleuchten der Augen des Katzenkopfes. Als netter Nebeneffekt konnten so gleich noch Kinder, Hunde oder Einbrecher traumatisiert werden. Echte Katzen wurden beim Anblick ihres motorisierten Ersatzes vermutlich augenblicklich zu einer ägyptischen Gottheit mit dem Ziel, die Menschheit zu vernichten.

Im Prinzip lässt sich die „Miau-Maschine" tatsächlich als geniale Lösung für Menschen mit Mäusephobie und Katzenallergie betrachten, wäre da nicht das winzige Manko, dass dieses Gerät ein Mäuseproblem nicht wirklich löst. In Zeichentrickfilmen packen Mäuse zwar, wenn sie etwas echt nervt, ihre kleinen Koffer und ziehen zu Verwandten aufs Land, in der Realität tun sie das aber eher selten. Die „Miau-Maschine" kann Mäuse zwar erschrecken, aber nicht dauerhaft aus ihren Verstecken im Haus vertreiben oder töten. Hinzu kommt der nicht ganz unbedeutende Umstand, dass Mausefallen, ob Lebendfallen oder nicht, in jeder Hinsicht effektiver, günstiger und umweltverträglicher sind.

Katz und Maus

Kuriose Erfindungen: Die Miau-MaschineDie Feindschaft zwischen Katzen und Mäusen ist so legendär und sprichwörtlich, dass sie schon mal zu seltsamen Einfällen inspirieren kann. Immerhin funktioniert es umgekehrt ja sehr gut: elektrische Spielzeugmäuse regen erfolgreich den Jagdtrieb von Katzen an und gehören zum Standardrepertoire jedes Tierfachhandels. Mittlerweile sind diese falschen Mäuse auch mit allerlei Effekten wie leuchtende Augen und Mikrochip-Stimmen ausgestattet. Sie sehen dabei allerdings wesentlich lebensechter aus als die japanische „Miau-Maschine" von 1962.

Ganz allgemein kann sich die Menschheit viel besser mit elektronischen Mäusen anfreunden als mit mechanischen Katzen. Nicht wenige von uns benutzen schließlich täglich eine „Maus".


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