Kürbis-Flammkuchen mit Ziegenkäse

Von Stilettosandsprouts

|| Warum es auf die Größe ankommt & eine Premiere auf dem Blog ||

Servus, grüezi und hallo! Es ist Oktober, und das Oktoberfest haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Die einen live vor Ort auf der Wiesn, eng an eng, Arm an Arm und Brust an Brust, schunkelnd im Bierzelt, die anderen ebenfalls mit vollem Körpereinsatz (= tanzen bis die Füße bluten und mitgröhlen mitsingen bis die Ohren bluten klingeln) auf der traditionellen Oktoberfestparty. So geschehen letztes Wochenende bei mir zuhause. Freundin Annika und ich haben unsere berühmt-berüchtigte Oktoberfest-Geburtstags-wir-werden-wie-jedes-Jahr-erfolgreich-25-Sause mit jeder Menge Freunden gefeiert.

So eine Gaudi in Dirndl und Lederhosn gehört für mich zum Herbst einfach dazu. Und das ist auch ein Grund, warum ich den Herbst richtig mag. Ja, ich weiß, der Herbst hat da draußen gar nicht so viele Freunde. Viele schätzen ihn falsch ein, als kalt und unangenehm und im Grunde auch nichtsnutzig und vor allem natürlich hinterhältig. Man ist immer falsch angezogen, zu warm, zu kalt, richtig is nich, ätsch. So is er, der Herbst. Denkt man.

Tatsächlich ist der Herbst aber ein charmanter und unterhaltsamer Typ. Er liebt Verkleidungen und Mottopartys – Hexenkostüme sind ihm da genauso lieb wie tief ausgeschnittene Dirndl, in die wir Frauen uns mühevoll reinquetschen, um dann am Ende aber die schönste Frau des Abends zu sein – und das trifft auf JEDE einzelne Frau im Dirndl zu! So gesehen ist der Herbst wohl der beste Freund, den man haben kann. Er steht auf Partys und macht, dass wir uns gut und schön fühlen.

Außerdem ist er ein echter Styler, denn er trägt voll modebewusst die krassesten Farben von Gelb über Orange bis Dunkelrot. Und er KANN es tragen, oder etwa nicht?! Darüberhinaus ist der Herbst ein großzügiger Typ, nicht so ein Korinthenkacker (Pardon! Wir sind hier auf einem Foodblog, also bah, also echt jetzt!!). Nee, der Herbst lässt sich nicht lumpen und steht auf große Dinger. Damit mein ich jetzt nicht nur hochgeschnürtes Holz vor der Hütten im prallgefüllten Dirndl, nein, ich mein die ganz großen Dinger, die runden, auch mal länglichen, die schweren, die gelblich bis orangeroten Teile.

Kürbisse – davon reden wir. Die schenkt der Herbst uns großzügig und geizt da nicht an Gewicht und Masse. So ein Oschi von Kürbis ist eben keine Erdbeere – wie sie uns der Sommer schenkt. Ihr seht, der Sommer wird am Ende überbewertet, wenn es um die Größe geht. Und darum geht es ja nicht selten! Zumindest geht es heute darum in meiner KÜCHE. Ja ganz richtig, in der Stilettos & Sprouts Küche packen wir heute richtig zu und kümmern uns um dicke Dinger – immer noch Kürbisse. Wir sind bei Kürbissen, Freunde! Ein bisschen Contenance, ja?!

Diejenigen, die diesen Blog schon letztes Jahr im Herbst kannten und besucht haben (ich liebe euch!! ;-)) wundern sich womöglich an dieser Stelle. Und das zu Recht! Denn letztes Jahr habe ich in meinem Apple-Pancakes-Beitrag stolz verkündet, dass sich hier auf diesem Blog kein Kürbis-Post finden wird. Never ever. Weil ich das Zersäbeln von Kürbissen als wirklich viel zu anstrengend empfinde.

Ich nehme das als ähnlich sportlichen Einsatz wahr wie etwa die Vorbereitungen auf die Olympiade. Das eine bringt im Idealfall eine Goldmedaille – das andere kleine Kürbisstücke. Im direkten Vergleich betrachtet, ein wirklich guter Grund, sich gegen diese unnütze Anstrengung zu entscheiden, wenn da bloß nicht die Tatsache wäre, dass Kürbis eben soooo lecker ist. Und vor allem anderen ist Kürbis wahnsinnig vielfältig. Man kann so viel aus Kürbis machen – von Suppe über Pasta bis hin zu Risotto. Der Kürbis ist wirklich ein Gott unter den Gemüsen. Und das natürlich auch wegen der Größe, denn die zählt ja, ihr wisst schon…

Also hat Miss Konsequent sich diesen Herbst dafür entschieden, eben doch mal die Muckis spielen zu lassen, um am Ende ein fantastisches Herbst-Essen genießen zu können. Ich hatte Lust auf Kürbis, dann gibt es halt Kürbis, koste es, was es wolle. Und so kommt es heute zu dieser unglaublichen und sensationellen Premiere auf dem Blog!

Beim Stöbern auf Pinterest habe ich so viele tolle Kürbisrezepte gesehen, letztendlich habe ich mich aber für eine Eigenkreation entschieden: Kürbis-Flammkuchen mit Ziegenkäse, Äpfeln und Bacon. Außerdem tummeln sich noch rote Zwiebeln, Crème fraîche, ein paar Blättchen frischer Thymian und knuspriger Bacon auf diesem Flammkuchen. Für mich eine tolle Kombi, denn hier trifft süß auf salzig und all die Aromen des Herbstes vereinen sich auf einem knusprigen leckeren Flammkuchen. Easy zubereitet ist der Kürbis-Flammkuchen auch, wenn man denn den Kürbis erstmal geschnitten hat.

Mein Tipp für ähnliche Sportmuffel wie ich es bin: Ladet euch zum Kochen und natüüüürlich zum anschließenden gemeinsamen Essen einen starken Kerl ein. Der schneidet den Kürbis wie Butter und freut sich noch, dass er mit Muckis glänzen kann. Und ihr freut euch, dass der Kürbis von groß und rund ohne einen einzigen Muskeleinsatz eurerseits zu klein und gewürfelt mutiert ist. Ganz ehrlich, es ist ’ne Win-Win-Situation. Und zur Belohnung für so viel Einsatz gibt’s dann ’nen oberköstlichen Kürbis-Flammkuchen. Glücksgefühle für alle! Ich sage doch: Der Herbst macht happy!

Happy happy und schnell und vor allem mühelos geht’s hier zum Rezept:

Zutaten

1 Flammkuchenteig aus dem Kühlregal
1/4 Hokkaido-Kürbis
1 rote Zwiebel
1 Apfel
1 Rolle Ziegenweichkäse (ca. 180 g)
1/2 Packung Crème fraîche (=125 g)
Blättchen von ein paar Zweigen frischem Thymian
5 Scheiben Frühstücks-Bacon
Butter zum Anbraten
1 EL Honig + mehr Honig
großes Meersalz Salz (normales geht auch)
frisch gemahlener Pfeffer
Chiliflocken

Zubereitung

  • Den Hokkaido putzen, zerteilen und in Spalten schneiden. Den Apfel in Spalten schneiden und die Zwiebel in Ringe. Den Ziegenkäse in Scheiben schneiden.
  • Butter in einer Pfanne zerlassen und zuerst die Äpfel hineingeben und ca. 3 Minuten andünsten. Den Honig über die Äpfel träufeln und alles weitere 3 Minuten dünsten. Anschließend die Apfelscheiben aus der Pfanne nehmen.
  • Nun die Kürbisspalten und die roten Zwiebeln in die Pfanne geben und ca. 5 Minuten andünsten. Zum Schluss mit grobem Meersalz salzen und pfeffern.
  • Die Crème fraîche mit der Rückseite eines Löffels auf dem Flammkuchenteig verstreichen.
  • Apfelscheiben und die Kürbis-Zwiebelmischung auf dem Flammkuchen verteilen. Nun die Ziegenkäsescheiben auf dem Flammkuchen verteilen und diese mit ein bisschen Honig toppen. Alles noch einmal leicht salzen und pfeffern und den Thymian darüber streuen. Nun den Flammkuchen im vorgeheizten Backofen bei 175° C auf der mittleren Schiene ca. 15 Minuten backen.
  • In der Zwischenzeit den Bacon in der Pfanne knusprig anbraten und auf einem Teller mit Küchenkrepp abtropfen lassen. Anschließend feinhacken.
  • Den Flammkuchen aus dem Ofen nehmen, mit Chiliflocken, weiterem frischen Thymian und Baconbröseln bestreut servieren. Dazu passt ein grüner Salat.

Tipp: Natürlich lasst ihr schön den ganzen Kürbis zerteilen und würfeln. Man kann nämlich auch am nächsten Tag noch zu Kürbissuppe oder Kürbispasta einladen

Genießt die großen Dinge, die der Herbst zu bieten hat, esst Kürbis, lasst den Kürbis von jemand anderem schneiden, fühlt euch gut in euren Dirndln, in die ihr euch reingeschossen habt, feiert Halloween und bastelt was aus Kürbissen oder lasst etwas aus Kürbissen basteln – ihr wisst, was ich meine… Happy Herbst und eine fantastische Woche für euch!

Alles Liebe ♥ Eure Katja