Was macht uns eigentlich zum Menschen? Unsere Empathie und solidarisches Verhalten? Oder ist es da Streben nach mehr und unsere Neugier?
In Projekt Mimesis – Die Insel der künstlichen Kinder geht nicht nur um eine ganz spezielle Schule, sondern auch um das Streben nach Macht und die Erschaffung künstlicher Intelligenz. Doch wie sehr können Roboter wie echte Menschen sein?
Darum geht´s bei Projekt Mimesis – Die Insel der künstlichen Kinder
Wenn man schon am Boden ist, dann hat man auch nicht viel zu verlieren. So geht es dem 11-jährigen Jorin – oh ‚tschuldigung – Jo, der als Waisenjunge von seiner Pflegestelle abgehauen ist, um nun auf der Straße zu leben. Als ein geheimnisvoller Agent auftaucht, um ihn für einen Undercover-Einsatz zu gewinnen, sagt Jo jedenfalls nicht nein. Denn ihm winkt eine Schulausbildung, Essen und feiner Zwirn unter Obhut des Milliardärs Borax Dosch.
Das Mimesis-Projekt ist nicht nur eine Schule für benachteiligte Kinder, sie liegt auch noch mitten auf einer paradiesischen Insel. Doch so toll wie alles scheint, ist es nicht. Die Bienen sind komisch, Jos Zimmerkollege Konrad verschwindet und manche Mitschüler sind einfach gruselig. Jorin bleibt nicht viel Zeit, um hinter das Geheimnis zu kommen, denn seine Tarnung beginnt aufzufliegen …
„Das kann nicht sein ….“ Aber es bestand kein Zweifel. Der kahle Schädel, der vor etwa zwölf Jahren zusammen mit seinen Eltern fotografiert worden war, gehörte niemand anderem als dem Glatzkopf, den Jorin tags zuvor zwischen den Feigenbäumen erblickt hatte: Camaphos.
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Zwischen Künstlicher Intelligenz, Menschlichkeit und Machthunger
Die Geschichte von Jo hat mich gleich in mit voller Wucht mitgerissen. Jo ist ein Außenseiter – etwas pummelig, elternlos und ohne Freunde – der auf einmal in eine richtige Agentenstory hineingezogen wird. Das merkwürdige Internat ist dabei zu gut um wahr zu sein – und das macht misstrauisch. Ein „Wandelndes Blatt“ als Logo ist aber auch mehr als verdächtig, oder?
Auch die Nebenfiguren sind anfangs sehr undurchschaubar. Konrad, Nele, Adam, Fenja – Wem kann man vertrauen und wem lieber nicht? Und wo zur Hölle ist die verschwundene Lehrerin, nach der Jo Ausschau halten soll?
Ein wahnsinnig spannendes Abenteuer für alle Detektiv- und Technikfans. Allerdings mochte ich das unabgeschlossene Ende so gar nicht. Mit vielen offenen Fragen bleibt man hier zurück, vor allem wenn man gerne mehr über Motive erfahren würde. Mmmrpf. Kommt da wohl noch ein zweiter Teil?
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Projekt Mimesis – Die Insel der künstlichen Kinder (Hugendubel)
Autor: Simak Büchel
Illustration: Corinna Böckmann
Seiten: 264
Verlag: Südpol Verlag
ISBN-13: 978-3965940369
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Preis: 15,- €