Gunter Sachs war nicht nur Jetsetter und Gentleman-Playboy – der Industriellensohn war auch Kunstkenner und -sammler. In seiner Autobiografie „Mein Leben“ verrät er sein „Rezept“ dafür, wie man in dieses Feld einsteigt. Er zum Beispiel setzte seinerzeit auf zeitgenössische Kunst, die Pop Art von Warhol und Lichtenstein etwa. Sachs war mit den Künstlern teils persönlich bekannt, verfolgte ihre Entwicklung und ging bei seinen Kulturinvestitionen planvoll vor. Er legte beispielsweise immer nur eine bestimmte Summe an – und reinvestierte Verkaufserlöse. Das machte ihn zum „erfolgreichen“ Sammler – und womöglich zum Vorbild für all jene, die Teile ihres Vermögens ebenfalls in Gemälden, Fotografien oder Skultpuren anlegen möchten.
Kunst zu Rekordpreisen: Wer bietet mehr?
Picasso als Best-Seller
Pablo Picasso ist, wenn man so will, also eine Art Rekordkünstler. Nicht nur, dass er mit seinen Werken in der Bestenliste mehrfach vertreten ist. Sein „Junge mit Pfeife“ war auch das erste Gemälde überhaupt, für das mehr als 100 Millionen Dollar gezahlt wurden. Seine Kunstsammlung muss jedoch niemand gleich mit derart kostspieligen Kunststückchen beginnen. Es lässt sich auch bescheidener einsteigen. Wie es einst schon Gunter Sachs vormachte: Es kann eine Überlegung sein, in junge, zeitgenössische Künstler zu investieren. Sind sie noch völlige No Names ist das Potenzial der Gewinnsteigerung mit am höchsten. Allerdings ist auch das Risiko – zum Beispiel in Form geringer Wiederverkaufschancen – hier recht groß. Denn letztlich schaffen es weniger als zehn Prozent aller Neulinge nachhaltig Fuß zu fassen. Neben namhaften und unbekannten lässt sich auch in der Gruppe der sogenannten aufstrebenden Künstler – solche, die schon Ausstellungen hatten und/oder durch einen Galeristen vertreten werden – Ausschau nach Sammlerstücken halten.
Bildende Kunst: Sie müssen recherchieren
- Museum Berggruen in Berlin-Charlottenburg
- Museum Brandhorst in der Maxvorstadt in München
- Kunsthalle Weishaupt in Ulm
- Saatchi Gallery in London
- Peggy Guggenheim Collection in Venedig
- J. Paul Getty Museum in Los Angeles
- die Sammlung von Abby Aldrich Rockefeller im Museum of Modern Arts (MoMa) in New York
Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten
Weitere Informationsquellen: Bücher, Fachmagazine, Medien und speziell das Internet. Zur Recherche gehört es außerdem, sich in der Szene zu vernetzen, Kontakte aufzubauen und zu pflegen sowie sich auf Auktionen umzutun. Über die Websites erfahren Sie von anstehenden Versteigerungen, auch bei großen Häusern wie Sotheby´s und Christie´s. Hier kamen immerhin einige der teuersten Gemälde unter den Hammer. Schauen Sie mal in die Kataloge der nächsten Auktionen. Teilweise werden die übrigens auch online durchgeführt. Einen Überblick über die Entwicklungen am Markt verschaffen Sie sich auch, wenn Sie die Preisentwicklung verfolgen – auf der Website artprice zum Beispiel. Oder konsultieren Sie den Kunstkompass des manager magazins. Er wird seit 1970 erstellt, basiert auf der Resonanz der Künstler in der Kunstwelt und gilt mit seinen Rankings als wichtiger Wegweiser für Sammler und Investoren.
Chacun à son goût: Sammeln ist Geschmackssache
Kaufen, Verkaufen: Kunst zu Geld machen
Wenn die Kunst wieder zu Barem gemacht werden soll, sollten Sammler folgendes beachten: Kunst zu sammeln braucht einen langen Atem. Die Investition ist keine kurzfristige – schon allein wegen der ästhetisch-emotionalen Bindung an die Werke. Wenn doch etwas veräußert werden soll, gilt die Spekulationsfrist von einem Jahr: Erst danach ist der Verkauf und der damit erzielte Gewinn steuerfrei möglich. 600 Euro pro Jahr dürfen Sie ohne Abgaben an Kunstverkäufen verdienen. Außerdem wird der Fiskus bei mehr als drei Verkäufen pro Jahr und vermutet eine gewerbliche Tätigkeit. Lassen Sie es also langsam angehen. Besitzen Sie ein Werk ergattert, das ein regelmäßiges Einkommen erzielt, zum Beispiel weil es an ein Museum verliehen wird, verlängert sich die Spekulationsfrist zudem auf zehn Jahre.
Kunstkauf ist Vertrauenssache – das Echtheitszertifikat
Der Artikel Kunst-Stücke – Gemälde als Geldanlage erschien zuerst hier richtigteuer.de.