Ihr erinnert Euch noch an die neue Fotoserie, die ich neulich startete? Nicht? Macht nichts, ist nicht so schlimm, geht einfach für 4 Stunden in eine Ecke und schämt Euch. Wenn Ihr damit fertig seid, erstarrt in Ehrfurcht vor einem neuen Kunstwerk, welches ich vor einiger Zeit in der Anstalt erblicken durfte, als ich das Damen-WC aufsuchte:
(Toilettenpapierrollenkern aus Pappe auf Kunststofftoilettenapierhalter; frühes 21. Jahrhundert; Künstler unbekannt)
Wie verwegen der verbliebene Rest des Toilettenpapiers an der Rolle kleben bleibt, und wie die Rolle nach Höherem strebt, das ist Symbolik pur! Der Künstler, womöglich sogar eine Künstlerin (ein naheliegender Verdacht, bedenkt man den Ausstellungsort, der gleichzeitig Entstehungsort gewesen sein muss!), möchte uns damit sagen, dass die ca. 1,5 Meter Luftlinie Entfernung zum Papierkorb eine immense Entfernung darstellen, die nicht jeder überwinden kann, und dass daher die Beseitigung von Toilettenpapierrollenkernen in die bewährten Hände des Fachpersonals gehört, hier: Cleaning Manager (die älteren unter uns kennen diese Berufsgruppe noch unter dem Namen „Reinigungspersonal“ oder auch „Putzfrau/-Mann“). Hier trifft sich aufs Allerliebste große Kunst mit Motiven aus der Arbeitswelt! Ich war entzückt! Sofort kabelte ich mich an die Caipi-Infusionsapparatur an und griff nach 2 Stunden Flüssigkeitszufuhr zum Pinsel, um dieses Werk nicht nur fotografisch festzuhalten:
Vielleicht ist zu viel Caipi, intravenös verabreicht, doch nicht so gut. Memo an mich: Demnächst wieder auf die guten alten 0,5-Liter-Gläser zurückgreifen!