KUNST. Faszination Dreigesicht - eine Spurensuche in Fortsetzungen (3)

KUNST. Faszination Dreigesicht - eine Spurensuche in Fortsetzungen (3)
Dreigesicht (Hl. Dreifaltigkeit), Süddeutschland (?), 17. Jh., Lindenholz mit Resten alter Fassung, H. 134cm
Zu sehen im KOLUMBA, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln 
»Angenommen, daß in einem Hause sich mehrere Lampen befinden und daß die Lichter von allen zu einem Lichte vereinigt sind und daß sie einen ungeschiedenen Glanz ausstrahlen: niemand, denke ich, dürfte da imstande sein, aus der alle Lichter umfassenden Luft das Licht einer bestimmten Lampe von der anderen auszusondern und das eine ohne das andere zu sehen, da doch alle ohne Vermischung in allen verschmolzen sind.« (Pseudo-Dionysius Areopagita [5. Jh.], De divinis nominibus II,4 [Übersetzung in Kurt Ruh, Meister Eckhart, 1989, S.52]) Ein zwar frontal ausgerichteter, doch in sich eine Drehung andeutender Körper mündet in einen dreibärtigen Kopf mit drei Nasen, drei Mündern und vier Augen, der die im starren Moment gefangene Bewegung des Körpers in den zeitlich und räumlich faßbaren Ablauf einer Drehung zu überführen scheint.  Thema der Darstellung ist das zentrale Mysterium des christlichen Glaubens, die drei unterschiedlichen Personen des einen göttlichen Wesens, der einen göttlichen Natur, die in der Taufformel des Matthäusevangeliums von dem auferstandenen Christus selbst benannt werden (Mt 28,19): »Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern: tauft sie auf den Namen des Vaters [der ohne Ursprung ist] und des Sohnes [der aus dem Vater gezeugt ist] und des Heiligen Geistes [der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht].«  Das im späten Mittelalter erstmals bezeugte, möglicherweise aus antiker Ikonographie entlehnte Dreigesicht wird im »Reallexikon der deutschen Kunstgeschichte« zu den symbolischen Darstellungen gezählt. 
Für welchen Zusammenhang die Trinität geschaffen wurde, ist schwer zu rekonstruieren. Ihr goldener Mantel mit dem gelüsterten Innenfutter (lasierender Farblack auf Silbergrund) formuliert jedoch einen repräsentativen Anspruch, der der forcierten Bedeutung des trinitarischen Gottesbildes im Denken der Gegenreformation entspricht. 

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