TV VORSCHAU AUF SONNTAG, 6.Mai,ARTE, 16:25Uhr
Gehen Sie gerne ins Kunstmuseum? Dann sollten Sie sich viel Zeit nehmen. Wer weiss, wie lange noch... Nicht nur ,dass die finanziellen Mittel auch fuer die sogenannte repräsentative Kunst immer knapper werden. Museen und Kunstsammler werden es sich bald nicht mehr leisten können, einander gegenseitig Exponate für Sonderausstellungen zu leihen. Einerseits treibt der Kunsthandel die Preise für begehrte Gemälde in astronomische Höhen : vor wenigen Tagen wurde zum Beispiel in New York Edvard Munchs weltberühmtes Bild "Der Schrei" für umgerechnet 90 Millionen Euro versteigert. Anderseits sind die Kosten für Versicherung gegen Diebstahl oder Beschaedigung , auch fuer Aufbewahrung und Transport von Kunstwerken enorm hoch. Für die Retrospektve "Picasso et les Maitres" im Pariser Grand Palais Im Winterhalbjahr 2008/2009 betrug die Versicherungssumme 780.000 Euro. Die Gefahr besteht, dass wesentliche Kunstwerke in Hochsicherheitslagern verschwinden. In der als Kunstkrimi inszenierten ARTE-Dokumentation von Marianne Lamour begibt sich der junge Journalist Stanislas de Livonniere auf die Spur der " Kunst im Tresor".
Für ihn öffnen sich die schweren Stahltüren der Freihäfen, wie dem von Genf, der vor zwei Jahren zum Drehkreuz für gestohlene Güter wurde.
Der Reporter besucht schwer bewachte Kunstdepots in Paris, Berlin und Hongkong und begleitet den Geheimtransport von kostbaren Gemälden, die vorher von Experten genauestens unter die Lupe genommen wurden. Alles in allem bietet die Dokumentation einen ernüchternd realistischen Blick hinter die Kulissen des Kunsthandels. Es läuft jedenfalls etwas falsch, wenn wir vor einem Kunstwerk nur deswegen erschauern, weil es so teuer war.
Andy Warhol:
«Wenn du mit deiner Arbeit kein Geld machen kannst, dann mußt du sagen, daß es Kunst ist; und wenn du Geld machst, sagst du, daß es etwas ganz anderes ist.»