Gleich vorweg für die Leser von außerhalb Österreichs: “Wappler” ist bei uns ein Ausdruck für eine einfältige, ungeschickte und weitgehend unbedeutende Person. Was das mit Star Wars zu tun hat? Nun, dazu kommen wir noch.
Mit “Revivial” setzt Clone Wars erstmals in seiner Geschichte mit einer Story fort, die man am Ende der vorhergegangenen Staffel begonnen hat. Dafür hat man sogar die geplante Ausstrahlungsreihenfolge geändert, den ursprünglich wäre diese Folge erst später in Staffel 5 gesendet worden.
Obwohl…, streng genommen ist das was man uns im letzten April und nun vorsetzt kein echter Cliffhanger. Zwar war das Ende von “Revenge” recht offen, ließ den Zuseher aber einerseits auch nicht wirklich für die nächsten Monate nägelbeißend und vor Aufregung schlaflos zurück. Und zum anderen liegen zwei Comic Geschichten zwischen den Ereignissen von “Revenge” und “Revivial”: “Sith Hunters”, das unmittelbar an das Ende der letzten Staffel anschließt und die zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung von “Revival” noch laufende “Death Sentence” Geschichte. Ich würde es genial finden, wenn das Ende dieses Comics mehr oder weniger nahtlos an den Beginn der 5. Staffel anschließen würde. Und die Möglichkeit dafür ist meiner Meinung nach durchaus gegeben (siehe die “Newsreel” Zusammenfassung von “Revial”…
Apropos: Warum man dieser Folge diesen Titel gegeben hat, erschließt sich mir nicht wirklich, aber gut.
Jedenfalls machen Maul und Opress immer noch den Outer Rim unsicher und überfallen dabei eine automatisierte Warenumschlagsstation des intergalaktischen Banken-Clans. Halt! Der Banken-Clan. Das ist doch jene Organisation, die mit den Separatisten verbündet ist und zu der Darth Sidious (und sein Meister) ziemlich gute Kontakte hat. Und ich bin sicher, dass Maul dies noch aus der Zeit vor seiner “Halbierung” weiß. Möglicherweise ist es ja auch nur Zufall, aber irgendwie gefällt mir der Gedanke, dass Maul nicht nur die Jedi sondern auch seinen alten Meister auf sich aufmerksam machen will. Nun, man wird sehen.
Zwei Sith machen wieder Ärger…
Ein Aspekt, der auch in den beiden oben angesprochenen Comics bereits angedeutet wird ist der schwelende Konflikt zwischen Maul und Opress. Während Letzterer die beiden Zabraks als gleichberechtigt sieht, hat Maul seine eigene “Regel der Zwei”: er ist der Meister und Opress sein Schüler. Und wie sich im Laufe dieser Folge zeigt, ist Savage tatsächlich nicht viel mehr als ein Berserker: kräftig und brutal, aber ungelenk und von einem “echten” Sith leicht zu besiegen. Es würde mich überraschen, wenn dieser Konflikt im Laufe der Zeit nicht noch stärker würde, wobei ich auch nicht glaube, dass Maul Opress umbringen wird (oder auch umgekehrt).
Der “Schüler” fordert den “Meister” heraus
Apropos sterben: Cartoon Network hat die 5. Staffel im Vorfeld mit “Who will fall?” beworben (ein weiteres Indiz dafür, dass Clone Wars längst keine Kinderserie mehr ist (wenn sie es je gewesen sein sollte) – denn bei “Cosmo und Wanda” habe ich einen solchen Slogan noch nie gelesen). Nun, hier sehen wir nun schon den Ersten der “fällt”, oder besser gesagt – Achtung SPOILER! – die Erste. Wobei sich die Serie hier wieder einmal relativ unerzwungen mit dem Expanded Universe anlegt, denn dort (genauer gesagt in den “Obsission” Comics) stirbt Adi Gallia erst knapp vor dem Beginn von Episode III durch die Hand von Grievous. Ich weiß, ich wiederhole mich – aber muss das wirklich sein? Hätte man nicht irgendeinen anderen Jedi (und sei es eine neue Figur) durch die Hand von Opress sterben lassen können?
Hondo Ohnaka und seine Piraten Gang feiern hier ihre Rückkehr in die Serie und obwohl ich diese Figur nicht besonders leiden kann, muss ich doch zugeben, dass es echt schwer ist Hondo nicht zu mögen. Er empfindet eine gewisse Hassliebe gegenüber den Jedi (und im Speziellen gegenüber Obi-Wan), bleibt selbst in der schlimmsten Krise obercool und ist nie um einen Spruch verlegen: so bezeichnet er sein Piraten-Nest als sein “Empire” und Maul und Opress abwechselnd als “Maniacs” und “Crazies”. Er ist außer sich, weil seine Männer ihn verraten haben, um im nächsten Augenblick mit geschwellter Brust kundzutun, wie stolz er deswegen doch auf sie ist. Der “Seitenwechsel” von Hondos Gang (zuerst zu den Zabraks und speziell dann wieder zu Hondo zurück) ist für mich etwas zu schnell erfolgt, hier hätte ich es nett gefunden (wobei nett hier sicher der falsche Ausdruck ist!), wenn Hondo einen der Fahnenflüchtigen als Exempel erschossen hätte, um dann mit den anderen wieder gut Freund zu sein.
Der Oberpirat und sein Haustier
Nochmals Apropos: Hondo erwähnt, dass Grievous in den Sertar Sektor eingedrungen ist und seine Bastion angegriffen hat. Ich frage mich, ob das Dookus kleine Revanche für seine Entführung in Staffel 1 war. Denn Sith Lords vergessen nicht. Nun, angeblich wird die Geschichte über diesen Angriff noch erzählt – ich hoffe jedoch, dass die Serie nicht wieder in die “Unart” der Zeitsprünge zurückfällt wie zu Beginn von Staffel 3.
Was diese Folge aber wieder einmal aus dem Durchschnitt heraushebt (abgesehen von einem extrem gut choreografierten Lichtschwertkampf zwischen einem Obi-Wan mit zwei Schwertern und den beiden Sith) ist der Auftritt von Palaptine am Ende der Folge. Dieser schafft es mit Leichtigkeit nicht nur, Maul und Opress als ein Paar von hermlosen Radaubrüdern darzustellen, sondern auch den Jedi (und speziell Obi-Wan) äußerst subtil und dennoch bestimmt vorzuwerfen, sich nicht (mehr) um den eigentlichen Krieg und das Wohl der Republik zu sorgen, sondern einen persönlichen Feldzug gegen die beiden Wappler zu führen (aha, daher der Titel!).
Der allzeit besorgte Kanzler
Und dass Palpatine/Sidious eigene Pläne mit den beiden Brüdern hat, haben wir ja schon im Trailer zu dieser Staffel gesehen.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt:
- Das Logo der Serie ist im Gegensatz zu den letzten beiden Folgen aus Staffel 4 wieder gelb statt rot.
- Diese Folge erlebt den Auftritt eines Snivvians, der was sein Outfit betrifft stark an die legendäre “Blue Snaggletooth” Figur von Kenner aus dem Jahr 978 erinnert.
- Yoda und Palaptine haben ab dieser Staffel ein leicht modifiziertes Aussehen bekommen. Die Köpfe wirken etwas weniger kantig und beide haben eine etwas andere “Frisur”. Und Palpatine trägt bereits die Robe, die er auch am Beginn von ROTS tragen wird. Ich hoffe, wir sind noch nicht so knapp vor dem Ende der Klonkriege bzw. wird bis dahin nicht die ganze Zeit dieselbe Kleidung tragen.
- Maul und Opress werden mehrfach für Jedi gehalten – ein Zeichen, dass die Galaxis die Sith tatsächlich schon vergessen hat (gut, ist ja auch schon 1000 Jahre her).
- Als Opress seinen Arm und Maul sein Bein verliert steigt grüner Nebel aus den Wunden auf – ein Zeichen der Macht und der Magie von Mutter Talzin, die offensichtlich in die beiden Brüder implantiert wurde.
- Obi-Wan erwähnt, dass die Verbrecher nun, da die Jedi Krieg führen müssen eine Blütenphase erleben, vielleicht eine Anspielung auf die zweite Staffel der Serie, die ja den Untertitel “Der Aufstieg der Kopfgeldjäger” trug.
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.
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