Loslassen, heißt zu akzeptieren, dass du die
Vergangenheit nicht ändern kannst. Aber darauf zu bestehen, dass sie nicht deine
Zukunft bestimmt.
Es gibt Romane, die uns entführen – nicht nur an ferne Orte, sondern auch in eine Welt der Gefühle, die uns tief berühren. „Kummer, Kitsch und Küstenküsse“ von Anne Stevens ist genau solch ein Werk. Der erste Band der “Meerverrückt”-Reihe bietet nicht nur die perfekte Mischung aus warmherziger Romantik, humorvollen Momenten und einem Hauch Melancholie, sondern auch eine Kulisse, die Sehnsüchte weckt: eine idyllische Ostseeinsel mit der alten, fast verstaubten Pension Silbermöwe. Sich einmal in einen Frauenschwarm zu verlieben, ist menschlich. Das Experiment zu wiederholen – und das auch noch in der idyllischen Umgebung einer kleinen Pension an der Ostsee – klingt nach einer wunderbaren Prämisse für einen Roman voller Herz und Humor. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann lade ich dich gerne ein auf eine Lesereise an die wunderschöne Ostsee.
Eine Rückkehr mit Hindernissen: Fanny Lorenz ist eine selbstbewusste Innenarchitektin, die mit beiden Beinen im Leben steht. Als ihre Großtante Elsa sie um Hilfe bittet, reist Fanny in das kleine Küstendorf Dänbørg, um die Pension Silbermöwe vor dem Ruin zu bewahren. Doch kaum angekommen, stellt sie fest, dass die Pension nicht das einzige ist, das renoviert werden muss. Auch ihre alte Wunde, die durch den zurückgezogen lebenden Schriftsteller Mark Meister aufgerissen wird, braucht Heilung. Mark, der einst ihr Herz gebrochen hat, wohnt ausgerechnet nebenan und schafft es, mit seiner charmant reservierten Art alte Gefühle wieder wachzurufen.
Was folgt, ist ein liebevoll beschriebenes Wechselspiel zwischen den Beiden. Fanny, die versucht, ihre professionelle Distanz zu wahren, und Mark, der sich trotz seiner selbst auferlegten Isolation immer wieder in Fannys Nähe wiederfindet, sind ein Paar, dessen Chemie von Anfang an spürbar ist. Anne Stevens gelingt es super, die leisen Momente der Annäherung einzufangen, in denen sich die zarten Bande der Vergebung und des Neuanfangs zwischen den beiden entspinnen. Diese Momente sind so feinfühlig beschrieben, dass man das Knistern förmlich spürt.
Liebe, Verlust und das Meer: Anne Stevens entführt jeden mit diesem Roman auf die verschlafene Ostseeinsel Dänbørg (gleich neben Rügen – von Saßnitz erreicht man sie mit der Fähre), deren malerische Kulisse nicht nur der Handlung, sondern auch der inneren Entwicklung von Fanny und Mark Raum bietet. Die Natur und das Meer spielen eine zentrale Rolle – sie spiegeln Fannys Emotionen wider, mal stürmisch, mal friedlich, während sie versucht, die Pension zu retten und ihre Gefühle für Mark zu ordnen.
Die Stärke der Freundschaft und das Glück am Meer: Besonders charmant sind die Nebenfiguren, allen voran Fannys beste Freundin und Geschäftspartnerin Vio, die nicht nur Fanny mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern auch selbst in das turbulente Abenteuer hineingezogen wird. Gemeinsam meistern sie Hindernisse und bringen mit Humor und Herzenswärme frischen Wind in die verschlafene Inselgemeinschaft. Das Setting des Romans ist wie ein weiteres Herzstück der Geschichte. Die raue Schönheit der Ostseeküste, das Rauschen der Wellen und die salzige Meeresluft sind allgegenwärtig und vermitteln eine Atmosphäre der Geborgenheit. Die Pension Silbermöwe ist mehr als nur ein Ort, sie ist ein Symbol für Neuanfang, für alte Träume und neue Hoffnungen. Fannys Vision, einen Ort zu schaffen, an dem Gäste das Glück finden, wird durch ihre Hingabe und Marks Hilfe zur greifbaren Realität.
Ein stürmischer Weg zu neuen Chancen: Doch so einfach ist es nicht. Anne Stevens versteht es sehr gut, dramatische Wendungen einzubauen, die Fannys und Marks ohnehin schon kompliziertes Verhältnis auf die Probe stellen. Ob es die aufkeimende Eifersucht durch Marks Exfrau Kati ist, die plötzlich auf der Bildfläche erscheint, oder familiäre Zwistigkeiten, die alte Wunden aufreißen – der Weg zum Glück ist steinig und gespickt mit emotionalen Hürden. Doch gerade diese Tiefen machen die Geschichte so real und nachvollziehbar.
FAZIT: Ein Roman voller Herz, Humor und Hoffnung: Dieser erste Teil der „Meerverrückt“ Reihe bekommt von mir eine 100%ige Leseempfehlung. „Kummer, Kitsch und Küstenküsse“ ist weit mehr als nur eine romantische Liebesgeschichte. Es ist eine Geschichte über zweite Chancen, über das Loslassen alter Verletzungen und das Mutigsein, wenn es um die Erfüllung eigener Träume geht. Anne Stevens entführt uns nicht nur an einen Sehnsuchtsort am Meer, sondern schenkt uns Figuren, mit denen wir mitfühlen und deren Wege wir gespannt verfolgen. Die Geschichte zeigt uns, dass es manchmal nötig ist, sich der Vergangenheit zu stellen, um den Weg in eine glückliche Zukunft zu ebnen. Fanny und Mark sind nicht perfekt, sie haben Fehler gemacht, doch genau das macht sie so menschlich und sympathisch. Es ist berührend zu sehen, wie sie Schritt für Schritt alte Wunden heilen lassen und sich wieder annähern, ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren. Am Ende des Romans fühlt man sich, als hätte man selbst ein Stück von Fannys Vision miterlebt – ein Stück vom Glück am Meer, wo „Kummer, Kitsch und Küstenküsse“ zum Alltag gehören. Anne Stevens hat mit diesem Auftakt ihrer „Meerverrückt„-Reihe eine bezaubernde und zugleich tiefgründige Geschichte geschaffen, die noch lange nachhallt. Ein absoluter Lesetipp für alle, die sich nach einer humorvollen, warmherzigen und zugleich emotional berührenden Romanze sehnen! Mir bleibt jetzt nur noch dir eine schöne Lesereise zu wünschen. Eine Reise ans Meer geht immer
Wieder habe ich ein sehr tolles Buch beiseite gelegt. Ich hoffe sehr, dass ich die folgenden Geschichten von dieser Reihe euch auch bald vorstellen kann. So lange warten noch andere Geschichten auf mich, denn mein Reader ist voll toller Bücher. Bleibt also neugierig und bis bald