Kulturen zerstören, Sprachen retten

Von Lesyi

Vor wenigen Tagen erschien auf IDEA ein Interview, das ich zum Thema Kulturzerstörung gab. Der abgedruckte Text ist leider etwas grobschlächtig, weil ich ihn unter Zeitdruck editiert habe. Aber das Thema ist wichtig und interessant. Es amüsiert mich irgendwo, dass Missionsorganisationen pauschal als Kulturzerstörer abgetan werden – frei nach dem Motto: “Gehet hin in alle Welt und zerstört die Kulturen” (ein Thema, zu dem ich einen Vortrag anzubieten hätte :-)).

Soeben habe ich einen anderen Artikel gelesen, der in diesem Zusammenhang auch von Bedeutung ist: Languages: Why we must save dying tongues. Hier wird überzeugend dargelegt, weshalb es schade ist, wenn Sprachen sterben. Mit jeder ausgelöschten Sprache verliert die Menschheit viel Wissen; verliert eine bestimmte Art, die Welt zu sehen und zu verstehen; verliert eine weitere Möglichkeit, Gedanken, Gefühle, Argumente in Wörter und Sätze zu fassen.
Das scheint zurzeit ein Modethema zu sein, denn es ist dazu erst kürzlich ein Buch erschienen: “Wenn Sprachen sterben – und was wir mit ihnen verlieren” und ein Artikel, der das Buch bespricht.

Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Artikeln ist dieser: Wycliffe leistet einen grossen Beitrag dazu, dass Sprachen nicht sterben oder dass sie wenigstens vorher noch dokumentiert werden. – Kulturzerstörung? Ich empfehle den Kritikern, die Tatsachen besser zu studieren.