Jeder, der eine Fremdsprache lernt, muss sich zwangsläufig auch mit der Kultur seiner Sprecher auseinandersetzen. Das hört sich nach Zwang an, liegt aber im eigenen Interesse. Englisch ist die Fremdsprache, die heute jeder beherrschen sollte, deshalb soll im Folgenden ein wenig über die us-amerikanische Kultur im Unterschied zur deutschen berichtet werden.
Anrede: Was jeden Deutschen erstaunt und in Verlegenheit bringt, ist die Tatsache, dass es in der Englischen Sprache keine Unterscheidung zwischen du und Sie gibt. Und so wird in den USA jeder sofort per Du angesprochen. Das ist so auch in England oder anderen englischsprachigen Regionen zu beobachten. Aber in den USA geht es noch weiter, hier wird auch gleich der Vorname benutzt. Das verwundert dann doch selbst die Hartgesottenen.
Bezahlung: Bargeld lacht, von wegen, in den USA ist Bargeld nicht so gern gesehen. Es scheint extrem, aber selbst die Dose Kola am Kiosk wird mit der Kreditkarte bezahlt. Gut, manch einer wird argumentieren, dass das praktisch ist, aber unter uns gesagt, die Kreditkartenkosten, sind für Deutsche enorm, wer also versucht ein amerikanisches Bankkonto mit Karte einzurichten, wird eine Bank aufsuchen, der Angestellte wird den Klienten nun begrüßen, klar, per du aber auch mit dem Vornamen.
Zum Beispiel: „Hi, wie geht‘s dir? Ich bin Mike und wie heißt du?“ In Deutschland würde das jeder als unseriös verstehen, aber in den USA ist das normal und hat nix saloppes. Es klingt ungezwungen und scheinbar leicht, aber manchmal fehlt einem die nötige Distanz zum Gegenüber. Auch Altersunterschiede scheinen durch das freundliche Du und den Vornamen weniger gewürdigt zu werden. Man scheint den Menschen auf Anhieb nahe und verbunden, als ob man sie schon immer kennen würde.
Aber genauso wie die freundliche Frage, wie es einem geht, ist das ständige Duzen keine wirkliche Nähe und Vertraulichkeit. Keiner erwartet, dass man ehrlich auf die Fragen antwortet, es ist viel mehr ein standarisiertes Verhalten, um positives Denken zu unterstreichen und zu fördern. Und genau das wird damit auch erreicht. Man startet positiv in eine Unterhaltung, es sind Höflichkeitsfloskeln, die zum us-amerikanischen Way of life dazugehören, wer das versteht, hat viel gelernt.
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