Wiesbaden / Gießen Staatssekretär Ingmar Jung hat heute im Landratsamt in Gießen den dritten Band der Denkmaltopographie des Landkreises Gießen vorgestellt: „Nach den ersten beiden, 2008 und 2010 fertig gestellten Bänden dokumentiert die vorliegende Publikation die Kulturdenkmäler und Gesamtanlagen der Gemeinden Allendorf (Lumda), Biebertal, Heuchelheim, Lollar, Staufenberg und Wettenberg. Die Denkmalsubstanz, und damit ein ganz wesentlicher Teil des historischen Erbes des Landkreises Gießen ist damit nun vollständig erfasst.”
Im bundesweiten Vergleich steht Hessen mit der Erstellung der Denkmaltopographien an der Spitze. „Damit erfüllen wir die von der Kultusministerkonferenz ausgesprochene Empfehlung, das bauliche Erbe in der Bundesrepublik Deutschland nach einheitlichen Gesichtspunkten zu dokumentieren. Mit unseren Topographien werben wir gleichzeitig in der Öffentlichkeit für die Vielseitigkeit der hessischen Denkmallandschaft und die Erhaltung unseres historischen Erbes”, sagte Staatssekretär Jung.
Der im Zentrum Hessens gelegene 855 Quadratkilometer große Landkreis Gießen hat mehr als 250.000 Einwohner. Er umfasst neben der ehemals kreisfreien Stadt Gießen, die als Kreisstadt einen Sonderstatus hat, 17 Städte und Gemeinden.
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
Die Denkmaltopographie ist eine Publikationsreihe, die den Denkmälerbestand eines Bundeslandes, geordnet nach Städten und Landkreisen, darstellt. Die ersten Bände erschienen 1981 und 1982 in Bremen, Hessen und Niedersachsen. Die Analyse der Denkmäler nach Art, Verteilung und strukturellen Beziehungen soll nicht nur ihren Erhalt begründen, sondern verbindliche Werte für alle Planungen schaffen (so die Richtlinien zur Erstellung der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Seit der Novellierung des Hessischen Denkmalschutzgesetzes 1986 erfüllt jede Denkmaltopographie in Hessen mit ihrem Erscheinen zugleich die Aufgabe des Denkmalbuchs. Daher ist es zwingend, dass die in der Denkmaltopographie aufgeführten Einzeldenkmäler und baulichen Ensembles (Gesamtanlagen) in ihrer Lage eindeutig identifiziert werden können und im Hinblick auf die gesetzlich geforderten Kriterien ausreichend beschrieben werden. In Hessen schaffen die Bände der Denkmaltopographie in ihrer Eigenschaft als Denkmalbuch Klarheit, in welchen Fällen die Bestimmungen des Denkmalschutzes angewendet werden müssen. Mit der Veröffentlichung bietet sich zugleich die Chance, die Allgemeinheit werbend und überzeugend auf ihre Verantwortung für das historische Erbe hinzuweisen und auf dessen Erhalt zu verpflichten.
Die vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen vorgenommene Erfassung der Kulturdenkmäler des Landkreises Gießen wird in drei Einzelbänden dargestellt. Der erste Band wurde beim Tag der Hessischen Denkmalpflege 2008 in Laubach vorgestellt. Der zweite Band erschien 2010 und umfasst den geografisch mittleren Teil des Landkreises. Mit dem nun vorliegenden dritten Band dem 46. in der Reihe der hessischen Denkmaltopographien ist die Inventarisation des Kreises abgeschlossen. Er dokumentiert die Kulturdenkmäler des ländlich geprägten nordwestlichen Teils des Kreisgebiets. Zu den herausragenden Baudenkmälern gehören hier unter anderem das Schloss Friedelhausen, Villa und Park Gail in Rodheim-Bieber sowie die landschaftsprägenden Burgruinen Gleiberg und Vetzberg. Von Bedeutung sind auch mehrere in das Mittelalter zurückreichende Kirchenbauten, besonders die evangelische Kirche in Heuchelheim mit ihrem berühmten Marienaltar.
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
Kulturdenkmäler in Hessen
Landkreis Gießen III
(Allendorf (Lumda), Biebertal, Heuchelheim, Lollar, Staufenberg, Wettenberg)
Bearbeitet von Karlheinz Lang, Reinhold Schneider und Martina Weißenmayer
ISBN 978-3-8062-2179-4, 335 S.,
Einführungspreis bis 30.06.2011 29,90 Euro, danach 39,90 Euro
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