Kultur Mittwoch – Joo Chiat

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Nach meiner morgendlichen Klavierstunde heißt es wie jeden Mittwoch: Raus und etwas Neues in dieser unglaublichen Stadt entdecken. Und heute sogar mit einer Premiere: Ich habe Begleitung von der lieben Christiane, die Dank der Verkettung einiger Zufälle Zeit hat und sich spontan anschließt. So starten wir also zu zweit in unseren Kultur Mittwoch.

Heute:

Der Stadtteil Joo Chiat / Katong

Mein Bus bringt mich in direkter Verbindung in nur 20 Minuten vom zentralen Newton an die Ostküste. Und schon nach einem kurzen Fußmarsch finde ich mich im Herzen Joo Chiats wieder, wo kurz darauf auch Christiane eintrifft.

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Tatsächlich ist Joo Chiat trotz seiner Lage an der Ostküste gut zu erreichen. Je nachdem woher man kommt, kann man entspannt mit der MRT oder einer der unzähligen Buslinien dorthin gelangen.

Grundsätzlich aber würde sich fast jede Anreise lohnen, ist dieser Stadtteil doch unter Anderem für seine wunderschönen und farbenfrohen Peranakanbauten, die Shophouses bekannt.

Die Kultur der Peranakan, auch bekannt als Baba-Nyonya oder Straits-Chinesen (nach der Straße von Malakka) entstand durch die Verbindung früh immigrierter Chinesen, die lokale malaische Frauen heirateten, wobei die chinesische Kultur vorherrschend erhalten blieb. Heute werden sie häufig als die ersten Singapurer gesehen. Meinen Bericht zu dieser Kultur kannst Du hier finden.

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Da wir beide hungrig sind, starten wir mit einem ausgiebigen Mittagessen im lokalen Restaurant Thunder Tea Rice. Statt des berüchtigten Thunder Tea Rices entscheiden wir uns heute beide den Basil Chicken Rice zu testen. Wie so oft schmeckt man jedes Gewürz und jede Zutat heraus. Essen in Singapur ist einfach immer wieder ein Erlebnis. Frisch gestärkt und voller Entdeckergeist ziehen wir los.

Unsere Besichtigungstour startet in der Koon Seng Road, deren reich verzierte und vor allem bunte Vorkriegs-Reihenhäuser als die schönsten dieser Gegend gelten. Und wir stimmen zu, nicht ohne Grund ist dies einer der Fotospots Nr. 1 in Joo Chiat.

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Wir schlendern durch die so unterschiedlichen Gassen. Alt und neu liegen Tür an Tür.

Moderne Cafés neben Foodcentern, Vintage-Shops neben Händlern für Rattanflechtarbeiten. Wir entdecken Hutmacher, Kunsthandwerker und sehen uns zumindest von außen das berühmte The-Intan an, ein privates Museum für die Peranakankultur. Für dieses muss man vorab online einen Termin vereinbaren, was wir uns aufgrund der auf einen Nachmittag begrenzten Zeit für das nächste Mal aufheben.

So schlendern wir weiter und saugen dieses ganz eigene und besondere Flair Joo Chiats auf.

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Am Kopf der Joo Chiat Road finden wir uns im Stadtteil Geylang und am Fuße des Geylang Malay Market oder Geylang Serai Market wieder. Ebenso liegt hier der Joo Chiat Complex, in dem lokale Händler vor allem Stoffe anbieten.

Die Joo Chiat Road, um die dieses Areal verläuft, nannte sich bis 1917 noch Confederate Estate Road, bevor sie später nach dem erfolgreichen Geschäftsmann mit Peranakanabstammung, Chew Joo Chiat benannt wurde.

Dieser kaufte nach und nach das Gebiet rund um diese Straße auf und nutze das Gebiet für verschiedene Plantagenprojekte. Sein Geschäftssinn und Zeitgeist machten ihn zu einem wohlhabenen Landbesitzer. Er förderte die Stadtentwicklung unter der sich dieses Plantagenareal zum wohlhabenden Mittelstandsgebiet entwickelte.

Ebenso erkannte er die Notwendigkeit befestiger Straßen für den Handel, und als ihm die Gemeinde die Privatstraße für diese Zwecke abkaufen wollte, überlies er sie ihnen entschädigungslos. Als Dank wurde diese dann nach ihm benannt.

Nach seinem Tod in 1926 wurde Chew Joo Chiat als sprichwörtlicher König von Katong gefeiert.

Erschöpft aber glücklich gönnen wir uns später am Tag noch einen kleinen Abstecher in eines der besagten Vintage Geschäfte und erfrischen uns mit Dosengetränken zu unschlagbar niedrigen Preisen. Dass man hier gut leben kann, kann ich mir gut vorstellen. Es gibt alles und mehr, die Menschen sind freundlich, die Straßen belebt und der Strand um die Ecke.

Joo Chiat werde ich definitiv noch öfter besuchen. Das nächste Mal sind dann sicher einer der Heritage Trails und auch das Peranakan Museum an der Reihe.

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