Wenn in einer Gruppe von Menschen die Leute in ähnlichen Situationen alle gleich handeln, so nennen wir das "Kultur". Ist die Gruppe klein, nennen wir es eine Subkultur. Und arbeiten sie am selben Ort, dann ist es eben eine Unternehmenskultur.
Und übrigens: ist dieses ähnliche Handeln noch besonders bunt und mit Musik begleitet, so nennt man es Folklore.
Früher war es normalerweise so, dass man in eine bestimmte Kultur (mit allen ihren Normen/Gebräuchen) hineingeboren wurde, und diese nie verließ.
Heute ist es oft so, dass man entsprechend seinen Wünschen die Kultur, Subkultur oder Firmenkultur suchen kann, die einen entspricht. Deshalb bleibt eine Firmenkultur merkwürdigerweise stabil, obwohl durch die Fluktuation etwa alle zehn Jahre beinahe die gesamte Belegschaft ausgetauscht wird. Weil eben nur die Leute dorthin arbeiten gehen, denen die betreffende Firmenkultur gefällt.
Trotz der weltweiten Angleichung von vielen sichtbaren Merkmalen ist es aber immer noch erstaunlich, wie fixiert man in gewissen Bereichen ist. Zum Beispiel wundern sich bei uns fast alle über das amerikanische Rechtssystem, während dreihundert Millionen Amerikaner über unser Rechtssystem nur den Kopf schütteln können.
Und so ist es auch heute noch ein guter Test: worüber schüttle ich den Kopf? Und wie würde ich denken, wenn ich in jener Gruppe von Menschen aufgewachsen wäre?
Bild oben: Politik / 36×24 / Farbstift auf Zeichenpapier / 2007. Nr 07-071
