Kommentar zu jüngsten Veröffentlichungen bei der Gamestar: es sind die üblichen Vorstellungen über eine US-Kultur als “Gewaltkultur” welche über die Frontier-Erfahrung Geschichte gegen Menschen einzusetzen sucht.
Es sind zutiefst menschenverachtende Ideen welche da aufblitzen, Menschen über (fiktionale) Gewaltdarstellungen als auf Gewalt aus(gerichtet) erscheinen zu lassen – dabei bilderfeindlich Unverständnis über Sprachregelungen bezüglich bestimmter Wörter transportierend, eine angebliche Sexnegativität sowie in Hinblick auf ein Vorhandensein von Waffen in Haushalten auch Waffenbesitz.
Dabei spielen diverse Realitäten keine Rolle: dass es auch in Europa wie der Schweiz oder bürgerlichen Haushalten Deutschlands über Schützenvereine traditionellen Waffenbesitz gibt, dass bestimmte deutsche Wörter sich auch bei der Gamestar etc. kaum finden werden, dass gerade in Deutschland konsensual enstandener, sexueller Ausdruck Erwachsener sogar strafrechtlich relevant ist, etc.
Besonders perfide wird die Sache dann, wenn arivierte Personen wie in dem Fall EntwicklerInnen von Obisidian herangezogen werden um das eigene Ansinnen zu unterstreichen – dies soll dem Hinweis auf eigene Vorurteile offenbar vorbeugen beziehungsweise gleich (ganz) aus der Welt schaffen, doch tut genau dies eben nicht. Ob es mikrogesellschaftlich um eine Affinität zu bestimmten Medien geht, deren NutzerInnen immerhin schon als blutrünstig bei einer Freude an Gewaltdarstellungen hingestellt werden, oder im Großen um Antisemitismus und Islamophobie.
Über wenigstens Versuche Empörung(en) zu erzeugen laufen so auch nichts weiter als kulturelle Sauberkeitsvorstellungen, auch rechtlich mitschwingend immer in Zusammenhang mit Vorstellungen über “verrohte”, “verwahrloste” oder “abgestumpfte” Menschen – darüber was “normal” wäre das gefiele, usw. “Kultur” ist dann immer Gutes, Besseres, weniger Involviertes, so “Kritisches” und Zurückhaltenderes: doch nein, Gewaltdarstellung ist nicht gleich Gewaltdarstellung, und schon gar nicht “Gewalt”.
Vielmehr sollte sich gefragt werden was eine solche Berichterstattung eigentlich darstellt.