Seit über einem halben Jahr mietet meine haarige Hälfte nun eine Box in der Offenen Werkstatt der Werkbox3. Werkbänke, Kreissägen, postfossile Fortbewegungserfindungen, gedankenversunken nuschelnde Männer mit Notizheftchen in der Hand, Mädels mit der Schweißmaschine, Maschinen überall. Ein bisschen abseits davon – ein üppig wuchernder, grün leuchtender urbaner Garten.
Alles, was man dort sehen kann, ist recycelt: von den Regentonnen über die Pfosten der Hochbeete, von den Reissäcken für die Kartoffelpflanzen bis zum Geländer, an dem die Bohnen ranken. Nichts will weggeworfen werden, alles macht sich nützlich. Sogar im Kompost erlebt man, wie aus den alten Kartoffelschalen neue Pflanzen wiederauferstehen.
Britta, Anja, Martina, Markus und Uwe haben auf diesem einst steinigen Boden ein kleines grünes Paradies geschaffen und kümmern sich täglich um Radieschen, Mangold, Himbeeren, Salat, und, und, und. Auch nicht zu vergessen: viele Wildblumen, für die Bienen.
Weil sie einfach nicht daran glauben, dass in der Stadt nichts wachsen soll.
Am vergangenen Sonntag war ich dort zu Besuch und habe Bilder mitgebracht. Hier lass’ ich sie, ich muss jetzt raus, mein Gärtchen ruft. Soviel Gewächs ist ansteckend. Ist aber gut so.
Lust zu gärtnern, aber keine Fläche? Mehr zum Thema Urban Gardening in München erfahrt Ihr auf dieser Seite. Auf dieser Karte kann man die Gärten in vielen Städten suchen, darüber lesen unter Anderem auch in diesem wunderbaren Buch über neue urbane Räume des Do It Yourself.