Ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art hatten wir bei unserem Tagesbesuch an Bord der MS Marina von Oceania in Warnemünde. Für ein paar Stunden waren wir über Mittag zu Gast auf diesem noblen Schiff.
Was wir bei diesem kulinarischen Besuch erlebt haben, war nicht nur ein mehrgängiges Lunchmenü, sondern wir durften auch selbst kochen und das einzigartige Culinary Arts Center ausprobieren. Hier sind unsere Highlights vom Schiffsbesuch der Marina.
Ein erster Eindruck der Marina
Die MS Marina von Oceania Cruises gehört zur Kategorie der mittelgroßen Schiffe und bietet maximal 1.258 Gästen Platz an Bord. Die Gäste an Bord werden von mehr als 800 Mitarbeitern betreut. Als wir an Bord gingen erwarteten wir demnach eine intime Atmosphäre mit edlem Schiffsdesign im Inneren. Wir waren gespannt, wie modern es wohl an Bord sein würde und auch, was uns kulinarisch wirklich erwartet. So soll die Küche an Bord der MS Marina doch die feinste Küche auf See sein. Bereits vorweg: unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Die Inneneinrichtung der 2016 umgebauten MS Marina ist in eleganten Grautönen gehhalten kombiniert mit verschiedensten Farbakzenten. Beispielsweise den bunten Bildern und Kunstobjekten in jedem Raum oder dem pinken Bartresen in der Casino Bar. Sehr gut gefallen hat uns auch die Bibliothek mit ihren verschiedensten Nischen zum Lesen und den großen Ledersesseln. Auch auf dem Außendeck gibt es ganz wunderbare Sitzecken. Hier kann man sicher herrlich den Seetag verbringen.
Kulinarisches Highlight
Es gibt 7 verschiedene Restaurants an Bord sowie 2 private Speiseräume, das Privée und das La Reserve. Uns erwartete ein Gala-Lunch im italienischen Toskana Restaurant. Das Restaurant bietet eine fantastische Aussicht durch die bodentiefen Fenster und bezaubert mit edlen Möbeln und von Versace gestaltetem Porzellan, das einem sofort ins Auge fällt. Unser Lunch begann mit einer exquisiten Vorspeise: Hummer mit Acaia Honig und Schaum vom Sherry-Essig.
Dem ersten Gang folgte die tatsächlich beste Pasta, die wir bisher auf See hatten. Es war eine mit Provolone gefüllte Pasta in Butternusskürbiscreme. Unbeschreiblich köstlich.
Als Hauptgang probierten wir sowohl die glasierte See-Brasse im Hoba Leaf mit Basmati Reis als auch das Filet De Beoeuf Périgourdine mit schwarzen Trüffeln, Gemüse und glasierten Pilzen.
Den Höhepunkt bildete der Schokoladenvulkan mit Passionsfruchtfüllung und einer Lava aus Karamell. Zum Kaffee gab es dann als krönenden Abschluss noch zahlreiche kleine Pralinen und weitere Köstlichkeiten von der Etagere.
Kochevent im Culinary Arts Center
Nach diesem ganz hervorragenden Essen ging es nach einem kleinen Rundgang über das Schiff weiter ins Culinary Arts Center. Dieser Stopp war das absolute Highlight für uns. Wir lieben Kochkurse und hatten uns schon im Vorfeld Bilder vom Culinary Arts Center angesehen. Dort gibt es zahlreiche interessante Kochkurse, die von erfahrenen Köchen geleitet werden. Heute konnten wir hier unsere Kochkünste unter Beweis stellen. Zwar nur kurz, aber mit umso größerer Begeisterung und Leidenschaft für das Kochen.
Die wirklich große Showküche war bereits für uns als Kochgäste und Küchenlehrlinge vorbereitet. Wir hatten die Ehre mit Clancy zu kochen. Er hatte für uns die beiden Gerichte Asian Rumaki und Limoncello Küchlein als heutige Lektion vorbereitet und wir waren gespannt, was uns erwartet. Mehrere Arbeitsplätze waren bereits für jeweils zwei Personen eingedeckt. Wir eroberten einen Platz vorne in der ersten Reihe und freuten uns bereits auf eine unterhaltsame Kochstunde. Zu einer richtigen Ausstattung des Arbeitsplatzes gehört neben dem notwendigen Geschirr, den Küchenutensilien und den Zutaten natürlich auch eine Schürze für jeden. Wir zogen also unsere Küchenschürzen des Culinary Arts Centers über und dann ging es auch schon los.
Für die Einweisung gingen alle Kochkursteilnehmerinnen und -teilnehmer nach vorne an den Kochtresen von Clancy. Er zeigte uns zunächst, wie wir das Asian Rumaki Schritt für Schritt zubereiten. Wie genau das Einwickeln der Jakobsmuscheln in Speck am einfachsten geht und dann auch das vorsichtige Anbraten. Zur Abrundung zeigte er uns noch, wie wir ein Soyadressing herstellen, indem wir unser Angebratenes ablöschen. Dann gingen wir zurück an unsere Küchenstationen und legten los. Juliet wickelte die Jakobsmuscheln professionell ein und ich übernahm das Anbraten. Überraschenderweise haben wir unsere ersten Rumaki samt Dressing fantastisch hinbekommen. Nachdem wir dann gemeinsam unsere Asian Rumaki verkostet hatten, sollte als nächstes der Nachtisch zubereitet werden.
Es gab Limoncelloküchlein mit Eis. An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass wir seit unserer ersten Kreuzfahrt überhaupt (es war eine Italienkreuzfahrt), echte Limoncellofans sind. Es war also der perfekte Dessertkurs für uns. Wir ließen uns von Clancy zeigen, wie wir den Teig und die Füllung für die Limoncello Küchlein zubereiten sollten. Dabei wurden wir auch in die Geheimnisse der Herstellung von Limoncello eingeweiht. Ein guter russischer Wodka und sizilianische Zitronen bilden die Basis dieser italienischen Köstlichkeit. Danach ging es zurück an die Kochstationen und wir legten los. Ich bereitete den Teig zu und Juliet drapierte den Teig anschließend in den Tartelettförmchen.
Zu Hause haben wir bisher nie mit Mürbeteig in Tarteformen gearbeitet, da wir immer Schwierigkeiten hatten, den Teig heile herauszubekommen. Dank Clancy sind wir jetzt besser gewappnet. Damit wir das Küchlein hinterher auch ganz einfach aus der Tartelettform bekommen, zeigte uns Clancy noch einen Profitipp. Wir legten kleine Streifen Backpapier über Kreuz in die Förmchen, bevor wir den Teig hineintaten. Dadurch, dass die Streifen die Form überlappen, konnten wir später mit ihrer Hilfe die gebackenen Törtchen ganz einfach herausheben. Es klappte perfekt und ist ein simpler aber wirklich effizienter Tipp. Danke, Clancy! Dann kam die Fülling mit Limoncello dran bevor wieder Teig oben draufkam und unser Törtchen letztendlich im Ofen verschwand. Kurze Zeit später war das Küchlein fertig und wir bekamen noch eine Kugel Eis dazu. Köstlich.
Leider war dann auch schon die Zeit vorbei. Wir wären am liebsten an Bord geblieben und hätten noch weitere Kochkurse oder auch einen Kunstkurs im Art Studio besucht. Vielleicht beim nächsten Mal.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Oceania Cruises. Dieser Beitrag ist nicht gesponsert, wir berichten nur über unsere eigenen Eindrücke.