Kulinarische Eindrücke aus Südfrankreich, Côte d'Azur

Kulinarische Eindrücke aus Südfrankreich, Côte d'Azur
Wie vielleicht einige bemerkt haben war ich in den letzten Wochen sehr oft unterwegs und hatte deswegen kaum Zeit um zu bloggen. Ich habe aus beruflichen Gründen (naja sagen wir mal aus hochschultechnischen Gründen) viele Städtereisen gemacht und war ständig auf Achse. Ich studierte nicht nur Illustration, sondern unter anderem auch Film&Animation und unser 6.Semester Kurzfilmprojekt "wHole" ist sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass der Film auf einigen Festivals gelaufen ist, wie z.B. dem Landshuter Kurzfilmfestival, dem FiSH-Festival in Rostock und *trommelwirbel* sogar in Cannes! ^_^ Dort laufen wir in einem Nebenprogramm für deutsche Kurzfilme. Es ist eine große Ehre. Tja die Filmfestspiele in Cannes sind auch der Grund, warum ich für 1 Woche nach Frankreich gefahren bin und leider keine Zeit hatte um den Japantag in Düsseldorf zu besuchen.
An der Côte d'Azur habe ich natürlich auch sehr oft sehr gut gegessen und viele Sachen für euch festgehalten. Ich hoffe euch gefällt die kleine kulinarische Reise nach Frankreich und sie inspiriert euch vielleicht zu dem einen oder anderen Gericht oder der einen oder anderen Frankreich-Reise! :D Ähnliche Berichte gab es ja z.B. schon von Vietnam oder Polen gemacht, denn man sollte ab und zu auch mal über den Tellerrand sehen! ;)
--------------------------------Das erste französische Essen für mich war direkt in einem Restaurant. Es gab dort 3 Gänge und reichlich Wein. Wir waren in einer größeren Gruppe da, also konnte ich auch das Essen einiger anderer für euch fotografieren! :) Als Vorspeise gab es z.B. Zucchiniblüten. Sie waren in einer Art Bierteig paniert, aber nicht gefüllt. Außerdem hatte ich gegrillte bzw. geröstete Paprika mit Rucola. Sehr lecker und aromatisch.
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Der vegetarische Hauptgang war eigentlich eine kleine Auswahl an verschiedenen Beilagen. Es gab Kartoffel-Gratin, das einfach unglaublich cremig und lecker geschmeckt hat. Eine Art Reisauflauf mit Kürbis, der süßlich und herzhaft zugleich geschmeckt hat. Daneben Gemüse mit Tomatensoße, gefüllte Tomaten mit Kräuter-Semmelbrösel überbacken und Aubergine in Bierteig. Ich muss sagen, dass Gratins in Frankreich definitiv genial sind (ich mein das Gericht kommt doch auch aus Frankreich), aber sie sind sehr cremig und schwer, sodass man warscheinlich nicht sehr viel davon essen kann.
Ein weiteres Hauptgericht waren knusprig gebackene Calamari mit Sauce Tartar. So unglaublich zart und kein Vergleich zu den Oktopus-Karaage im Soba-An in Düsseldorf. Weitere Hauptspeisen waren Steak und weitere Fischgerichte.
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Dann kam es zu der Nachspiese, bei der wir uns nur sehr schwer entscheiden konnten. Als erstes seht ihr Rum Baba ein Kuchen getränkt in Rum. Der war echt ganz schön heftig und sehr süß. Dann einen Mont Blanc. Ich kanne Mont Blanc immer nur aus der Japanischen Pattiserie und dort war es eher ein Törtchen. Hier servierte man es als Schichtdessert. Ganz unten Baiser, dann Maronenmus und dann viel Sahne. Sehr sehr sehr süß. Das Twinkie ist nichts dagegen XD.
Ein Schokoladenfan aus unserer Gruppe bestellte sich Mousse au Chocolat. Dazu gab es ein Tässchen mit Espresso. Die Creme war sehr reichhaltig, aber auch sehr schokoladig lecker. Ich hab mir eine Mille Feuille bestellt. Knuspriger Blätterteig mit einer Vanille-Creme und irgend ein Alkohol war auch noch dran. Super super lecker und mein Favorit! Aber ich wusste nicht wirklich, weiß ich das essen soll. Der Blätterteig war sehr hart und man konnte den nicht einfach mit der Gabel auseinander drücken, ohne dass die komplette Creme an allen Seiten rausgequetscht wurde ^^°. Also hab ich es schichtweise gegessen XD. Zu guter Letzt seht ihr eine Paris Brest. Das ist ein donutartiger Brandteig (also sowas wie Windbeutel), der mit einer Haselnusscreme gefüllt ist. Auch sehr lecker!
Ich habe das Gefühl, dass Franzosen (wohl durch den sehr starken Genuss von süßem Gebäck und Patisserie-Zeug) ein anderes Gefühl für Zucker und Süße haben. Es war alles sehr sehr süß, sehr oft viel zu süß für meinen Geschmack. Und alle Sachen sind sehr cremelastig, die bestimmt alle auf Sahnebasis waren. Wie machen das die Franzosen, dass sie trotzdem so schmächtig und zierlich bleiben? ^^°. Es war trotzdem total lecker und ich habe jeden Löffel genossen!
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Dann gabs auch ab und zu mal Frühstück. Das erste bestand aus einem Croissant, einer Mini Apfel-Tarte-Tatin, einem Stück Schokoladenkuchen (schmeckte wie ein sehr sehr geiler Brownie) und etwas Obst. Tarte-Tatins sind Kuchen, die man umgekehrt serviert. Also man belegt die Kuchenform mit Obst seiner Wahl und auf das Obst kommt dann eine Teighaube. Das Ganze wird dann im Ofen gebacken. Beim Serivieren wird aber der Kuchen umgedreht serviert, sodass die Teighaube unten ist und die gebackenen, karamellisierten Früchte die Oberseite bilden. Sehr lecker!
Das untere Frühstück war aus unserem Supermarkt-Einkauf. Baguette, Croissants, zwei verschiedene Käsearten, dazu Walnüsse, Trauben und etwas Gemüse. Mir ist aufgefallen, dass Backwaren in Frankreich sehr sehr günstig sind, aber dafür das Obst und Gemüse recht teuer. Mir wurde gesagt, dass das an den höheren Qualitätsansprüchen der Franzosen liegt. Das ganze Obst und Gemüse in Frankreichs Supermärkten sind qualitativ hochwertiger und deswegen teurer, als bei uns. Ob das stimmt weiß ich nicht.
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Unterwegs kauften wir immer bei einem französischen Bäcker ein. Der hat aber auch Pattiserie angeboten. Ich habe Pain au Chocolat probiert, bei uns bekannt als Schokoladen-Croissant. Der Unterschied zu den deutschen Croissants ist wirklich enorm. Es war so fluffig, sehr buttrig und schokoladig. Ich kann mir vorstellen, dass es für die meisten Deutschen zu fettig ist. Die "deutschen" Croissants sind halt selten mit richtiger Butter gebacken, sondern oft nur mit einem magarineartigem Fettersatz. Deswegen schmecken die oft nach nichts.
Ja und darunter seht ihr auch nochmal ein klassisches Croissant! Soo lecker sag ich euch! Wer in Frankreich ist, sollte unbedingt ein Croissant essen! :) Und natürlich auch Baguettes! Hier laufen die Leute wirklich ständig mit Baguettes unterm Arm herum. Es gibt in guten Bäckereien (es gibt auch in Frankreich natürlich Ketten, die TK-Backwaren anbieten, die sollte man meiden) um die 5 verschiedene Baguette-Sorten. Der Teig und die Krumme ist jedesmal unterschiedlich. Und den Unterschied schmeckt man wirklich! Ich hab mich durch die ganze Auswahl durchgefuttert XD
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Bei dem selben Bäcker gab es eine sehr große Kuchen- und Tarte-Auswahl. Dieses gestreifte Stück Kuchen ist auch eine Mille-Feuille, anscheinend ist diese gestreifte Form sehr typisch. Hier ist die Blätterteigschicht aber nicht knusprig, sondern weich, sodass man es gut mit einer Gabel essen kann. Daneben war ein Gebäck, das ähnlich  wie das Mille Feuille im Restaurant aufgebaut war. Die Blätterteigschicht hatte jedoch auch noch Mandeln. Sehr lecker, aber auch ziemlich süß.
Dann am Strand in Cannes haben wir uns bei kleinen Imbissständen eingedeckt. Flan, also nicht der Pudding, sondern das Selbe nur in Tarte-Form ist in Frankreich sehr beliebt. (Auch der Pudding mit dem Namen Flan ist beliebt! ^^) Und ich muss sagen es ist auch eins meiner Favoriten bis jetzt. Die Tarte ist ähnlich wie ein Käsekuchen, schmeckt nur viel leichter, nicht zu süß und mehr nach Ei, weil sie mit der Flan-Puddingmasse gefüllt ist. Ich liebe Flan! *_*
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Darunter seht ihr ein Panini. Das gibts echt bei jedem Imbiss. Das ist im Prinzip immer ein längliches Brot wie z.B. Giabatta oder Baguette, welches individuell belegt wird und dann zwischen zwei Grillplatten gelegt wird, damit es knusprig und warm wird. Super lecker, günstig und sehr sättigend.
Was in Frankreich (zumindest in Cannes und in Antibes) sehr teuer ist, ist Eiscreme. Ich habe Stände gesehen, die verlangen pro Kugel 2,50€ bis 2,80€! Das ist echt heftig. Keine Ahnung, warum dort das Eis so teuer ist. Man wirbt auch immer damit, dass es echtes italienisches Eis wäre. Italien ist doch gleich daneben, ist dort das Eis auch so teuer? hmmm....
Zu hause (also in unserer Ferienwohnung) habe ich auch ab und zu gekocht. An einem Abend gab es Ratatouille mit gerösteten Walnüssen, Creme-Fraiche und Baguette. Gewürzt mit Kräuter der Provence natürlich und einem Stück Gartenhecke. Ja ihr habt richtig gehört. Hier wird Rosmarin sehr oft als Gartenhecke benutzt. Ich sag euch, ich hab noch nie so einen riesigen Rosmarin gesehen. Es war eine komplette mannshohe Gartenhecke. Auch Salbei wird sehr oft auf Verkehrsinseln oder in Gärten als Deko gepflanzt. Das finde ich so genial! :D
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In Frankreich gibt es Boulangierien, also Bäckereien, spezialisiert auf Brot, Pies und Tartes, sowie Patisserien, die eher auf die kleinen feinen Küchlein spezialisiert sind. Oft sind französische Bäckereinen eine Mischung aus beidem. Hier seht ihr ein paar Fotos von Pattiserien. Sehr viele Törtchen, Windbeutel, Schichtdesserts, Tartes, Eclaires, Profiteroles, Macarons aber auch handgemachte Eiscreme am Stil wird hier verkauft. Die Preise waren alle um die 2€ bis 5€.
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Mitgenommen habe ich mit von der Patisserie-Kette von Jean-Luc Pelé das schokoladigste Schokoladentörtchen, dass es dort gab. Ich glaub mit 70%iger Schokolade oder sogar mehr. Es war sehr sehr süß und bitter zugleich, wegen der Zartbitterschokolade. Ich mag Zartbitterschokolade, aber ich glaub das war doch etwas zu viel, obwohl es trotzdem sehr lecker war XD. Danach hat man erstmal für nen Monat keine Lust mehr auf Schokolade. ^^ Was für mich aber etwas gewöhnungsbedürftig war, war das Fehlen von Kuchenboden. Das Schokoladentörtchen bestand eigentlich komplett aus verschiedenen Cremes. Aussen war es eine Mousse au Chocolat und innen eine Schokoladen-Creme Brulee. Ganz unten war nur eine sehr dünne Schicht schokoladiger Tortenboden. Von dem hätte ich gerne mehr gehabt, denn er hätte das Essen der ganzen süßen Creme erleichtert. Das haben französische Törtchen aber anscheinend an sich.
Ich hab mir danach trotzdem noch ein paar Macarons gegönnt! XD Schokoladen-Macaron und Creme-Brulee-Macaron in XXL (im Hintergrund seht ihr übrigens die Stadt und den Strand von Cannes). Das untere ist doppelt so groß. Vor allem das zweitere Macaron war sehr genial!
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Fazit: Ich muss sagen es war kulinarisch wirklich sehr lecker. Mir persönlich haben die bodenständigen Sachen, die man in normalen handwerklichen Läden bekommt, am Besten geschmeckt. Das ganze Fancy-Essen und Häppchen, welches ich während den Cannes-Festspielen gegessen hab (davon gibts leider keine Fotos) sieht meist nur schöner aus, schmeckt aber auch nicht unbedingt viel besser, als das normale Zeugs.
Was ich aber auf jeden Fall vermissen werden sind Flan und das ganze Boulangerie-Zeugs also Baguettes, Tartes, Croissants und co. Und achja Käääääseee!!! *__* Der Käse in Frankreich ist echt der Hammer. Camenbert, Brie, Roquefort und was weiß ich noch schmecken wirklich viel besser, als in Deutschland und sind auch günstiger. Ich glaube ich muss in Deutschland mal zu einer guten Käsetheke. Richtige Patisserie-Sachen sind mir irgendwie viel zu süß und sehr schwer, da sehr cremelastig. Da finde ich die Törtchen, was den Zuckergehalt angeht, bei Konditorei Rittinghausen oder die fabelhaften Sachen von der Patisserie Iimori zum Beispiel viel angenehmer und die ganzen Törtchen und Kuchen beim Sweetii bleiben meine Favoriten! :D Die Macarons vom Wurzelsepp können auch gut mit denen von Jean-Luc Pelé mithalten, deswegen vermisse ich davon nicht wirklich was! ;)
Habt ihr jetzt auch Hunger und Lust nach Frankreich zu fahren? :D War jemand von euch schon in Frankreich, was sind eure kulinarischen Favoriten? Würde mich sehr interessieren! ^^
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P.S.: ich bin die Woche wieder unterwegs und zwar in München auf dem Comic Festival! :) Man sieht sich vielleicht! ^^

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