Gleich zum Einstieg möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei Astrid von gassenzauber bedanken! Bei ihr auf dem Blog habe ich vor kurzem Gutscheine für den kulinarisch-kulturellen Gostenhof-Rundgang von eat-the-world.com gewonnen. Für mich eine super Möglichkeit, dieses Nürnberger Viertel mal abseits meiner üblichen Wege zu entdecken. Natürlich schaue ich öfter mal nach etwas Neuem und erkunde gerne neue Gebiete, aber bei einer Führung erkundet man doch Ecken, die man selbst wahrscheinlich nie würde. Also, Zeit für Neues! Zeit für “7 Kostproben in 3 Stunden” in Gostenhof, in GoHo.
Vielleicht noch kurz ein Hinweis: Natürlich kann ich hier nur über meinen (ersten und kurzen) Eindruck schreiben. Wer die Läden kennt und öfter vorbeischaut, hat eventuell eine andere Meinung. Über die würde ich mich per Kommentar sehr freuen, schließlich möchte ich die Lokalitäten demnächst noch mal besuchen und mir alles genauer anschauen. An jeder Station erhielten wir einen kurzen Imbiss der mehr oder weniger typisch für den jeweiligen “Laden” war. Auch hier weiß ich natürlich nicht, ob es immer so ist. Im Moment ist das aber egal, los geht´s.
Prisma / Essen und Trinken in GoHo: Treffpunkt und erste Station war das “Prisma – Essen und Trinken in Goho” in der Rothenburger Straße gegenüber dem Planetarium. Das Lokal hieß früher “Bar & Brasserie Prisma”, mit Frank Rosin in der Reihe Rosins Restaurants wurde dann nicht nur das Konzept sondern auch der Name in “Pasta Galerie” geändert. Mittlerweile wurde aber (teils) wieder zurückgerudert und ein “alltagsfähigeres” Konzept ausgedacht, was sich auch im neuen Namen spiegeln soll. Im komplett von einem Glasdach überdachten Innenhof des Prisma-Hauses gab es Orechiette mit Kapern, getrockneten Tomaten, Oliven und Parmesan. Die schön gestaltete Speisekarte ist übersichtlich, bietet aber für alle Geschmacksrichtungen etwas. Neben einigen regionalen Biersorten gibt es eine große Auswahl an Cocktails & Co. Die Eigentlich ein ruhiger Ort in Plärrernähe, gerade aber bei warmen Wetter kann es schnell zu einem Gewächshaus-Gefühl kommen. Im Frühjahr bzw. Herbst kann es aber durchaus ein schöner Platz mit wohl behütetem Biergartenfeeling sein. Das fehlende Foto bitte nicht als negatives Qualitätsmerkmal deuten, irgendwie habe ich hier in der Anfangshektik die bildliche Dokumentation wohl etwas schleifen lassen.
Prisma / Essen und Trinken in GoHo
Rothenburger Str. 9
prisma-in-goho.de
bio und nah: Nach einem kurzweiligem Spaziergang vorbei am Volksbad über Plärrer und dem Rosenaupark mit historischen Hintergrundinformationen standen wir in der Rosenaustraße vor dem kleinen Genossenschaftsladen von bioundnah. Der Laden ist eine Art Gegenbewegung gegen das Aussterben der typischen kleinen Stadtteilläden. Hier bekommt man neben Grundbedarfsprodukten auch Obst, Gemüse und Käse und das alles vorwiegend aus der Region. Auch diverse Bio-Weine und Schnäpse aus der Fränkischen Schweiz finden sich im Angebot. Ein Mini-Stehcafé, Imbiss und täglich Suppen versprechen eine gute Versorgung. Der Laden wurde von den Genossenschaftsmitgliedern in Eigenregie selbst renoviert und ist seit Januar 2012 geöffnet. Als Kostprobe gab es drei verschiedene und wohlschmeckende Käsesorten. Alles in allem ein modernes Konzept verbunden mit guter Ware und dem gewissen Tante-Emma-Feeling. Hat meine Empfehlung und ich hoffe, dass sich die geleistete Arbeit lohnt und der Laden viele Besucher und natürlich auch Käufer findet.
BioundNah eG
Rosenaustr. 16
bioundnah.de
Metzgerei Skolik: Gleich um die Ecke lag die nächste Station, die Traditionsmetzgerei von Stefan Skolik, der in vierter Generation hier das Metzgerhandwerk ausübt. Tradition und Innovation beschreiben sein Geschäft ganz gut, so gibt es neben diversen Eigenkreationen auch einen ganz traditionell von Hand geschnitten (fränkischen) Kartoffelsalat. Neben dem guten Geschmack freut mich auch, dass die Waren ohne chemische Zusätze und Geschmacksverstärker hergestellt werden. Der Inhaber steht selbst hinter der Theke und bedient, am Mittag finden sich viele Hungrige zu einem Imbiss ein. Alles erinnert, wie bei bioundnah, an die “gute alte Zeit”. Die Nürnberger Bratwurst mit Kartoffelsalat schmeckte auf jeden Fall und die Metzgerei Skolik dürfte nicht nur von der Nachbarschaft frequentiert werden. Und ob ihr es jetzt glaubt oder nicht, aber passend zum Jubiläums-Jahr des Hawaiitoasts: Hier gibt es Leberkäse mit Ananas. Gerhard Polt mit Leberkäs´ Hawaii lässt grüßen!
Metzgerei Skolik
Bleichstr. 26
Machhörndl Kaffee: Wieder eine Straße weiter gab es zur Abwechslung und, nach dem ganzen Essen, auch zur “Stärkung” eine Kaffee. Machhörndl Kaffee ist mir natürlich bekannt und schon seit Längerem mein Kaffeehändler des Vertrauens. Immer wieder interessant ist der Genuss von zwei oder mehr gegensätzlichen schmeckenden Kaffees welche die schier unendliche Geschmacksvielfalt von Kaffee ausloten. So auch bei meinem geführten Besuch, einmal fruchtig und einmal schokoladig. Natürlich schmeckt mir nicht jeder Kaffee und für jeden Tag brauche ich die “interessanten” Geschmacksrichtungen auch nicht unbedingt. Aber gelegentlich probieren, vergleichen und wissen was es gibt, ist einfach wunderbar. Kaffee kann soviel mehr sein als die normale Massenware! Achim Machhörndl und sein Team leben Kaffee und so stimmen neben Qualität und Geschmack auch die ganze Atmosphäre und die Unterstützung der Kaffeebauern glaubt man ihm gern. Der Laden läuft und so gibt es folgerichtig auch eine Filiale bzw. Café in der Innenstadt, Brunnengasse, im Crämer & Co.
Machhörndl Kaffe GmbH
Obere Kieselbergstr. 13
machhoerndl-kaffee.de
Hot Tacos: Wer die Bärenschanzstraße entlang läuft übersieht sie vielleicht, die alte Reithalle aus dem Jahr 1862 und das ehemalige Kommandanturhaus der Bärenschanze. Die Führung ließ diese Einblicke in die Vergangenheit nicht aus und auch sonst ist die Straße einen (längeren) Spaziergang wert. Früher oder später kommt man in der Gegend immer irgendwann an die Fürther Straße, so auch wir. An der Ecke zur Saldorferstraße ist eine Nürnberger Institution zu Hause: Brezen Kolb. Unbedingt probieren! Aber unser eigentliches Ziel befand sich einige Meter weiter in Richtung Fürth – eine Niederlassung von Hot Tacos. Oft gesehen und daran vorbeigelaufen, aber nie probiert. Weitere Läden gibt es an strategisch günstigen Orten wie der Brunnengasse in der Innenstadt und am schüler-und studentenreichen Webersplatz. An der Fürther Straße hat man seinen eigenen kleinen Stadtstrand und kann Tacos, Burritos & Co. im Liegestuhl verzehren aber natürlich auch auf Stühlen und Tischen vor und im Laden. Laut Auskunft sind alle Zutaten aus der Region und werden selbst zubereitet. Die probierten Burritos mit scharfem Salsa-Dip schmeckten schon mal sehr gut und vielleicht kann mich der Laden beim nächsten Besuch von (seinem) mexikanischem “(Fast-)Food” ganz überzeugen. Bis jetzt bin ich bei mexikanisch bzw. dass, was dafür ausgegeben wird immer eher skeptisch.
Hot Tacos
Fürther Str. 66
hottacos.de
Imbiss-Kiosk Guerilla-Food: Direkt gegenüber, auf der anderen Seite der Fürther Straße, befindet sich nicht nur der Veit-Stoss-Park sondern auch ein Relikt der alten Ludwigsbahn. Ein kleines Toilettenhäuschen was die letzten Jahre über anscheinend ein recht tristes Dasein gefristet hat. Der neue Pächter bringt aber wieder Leben in das kleine Fachwerkhäuschen. Im Park-Kiosk “Laguz” gibt es regionale Bio-Produkte, hausgemachten Kuchen und natürlich Burger. Alles in einem recht unaufdringlich-alternativem Ambiente. “Laguz” ist eine Rune und steht für Miteinander und Kommunikation. Also “echte” Kommunikation, ein WLAN sucht man vergebens. Ein guter Platz also für eine digitale Ruhepause, zum Denken, zum Unterhalten und natürlich auch zum Essen und Trinken.
Imbiss-Kiosk Guerilla-Food
Veit-Stoß-Platz 2
guerillafood.de
Galerie Eisdiele: Entlang der Fürther Straße ging es weiter in die Kernstraße, vorbei an interessanten und bekannten Läden wie dem Orient Restaurant, Herr Lenz in der Planungskneipe und dem Willich. Über den Jamnitzerplatz erreichten wir den Rochusfriedhof für eine kurze Geschichtsstunde. Direkt gegenüber in der Rothenburger Straße und somit nicht weit vom Startpunkt entfernt befand sich die letzte Station der Tour, die Galerie Eisdiele. Das kleine Häuschen wurde vor dem Abriss gerettet und beherbergt jetzt eine Mischung aus Eisdiele, Café und Kunstgalerie. Hier kann man auch ausgefallenere Eissorten wie Apfel oder Haferflocken probieren, in Kunst bzw. Design und Foto-Büchern lesen, die mit Designer-Stücken dekorierte Umgebung auf sich wirken lassen bzw. darauf sitzen und später auch zu Wein und Bier wechseln. Alles findet auf zwei Ebenen statt und zwei Außenbereiche gibt es auch. Die Kunst-Ausstellungen sollen monatlich wechseln, das Gesehene ist auch käuflich, öfter vorbeischauen lohnt sich also. Das kann ich definitiv empfehlen, alleine die Rettung des alten Gebäudes in Verbindung mit der liebevollen Renovierung ist eigentlich einen Pflichtbesuch wert. Das käuflich zu Erwerbende natürlich auch.
Galerie Eisdiele
Rothenburger Straße 35
facebook – Eisdiele
So, jetzt wollt ihr ein Fazit von mir? Klar! Neue Wege laufen, Sachen entdecken und Türen öffnen welche man alleine vielleicht eher geschlossen lassen würde, dass alles sehe ich immer als absolut positiv an. Deswegen gibt es von mir eine klare Empfehlung für diese kulinarisch-kulturelle Tour von eat-the-world.com.