Erinnerst du dich noch an den verrückten Hype um den Maya-Kalender? Genau vor einem Jahr waren die Tische in den Buchhandlungen voll mit düsteren Werken, die den Weltuntergang auf den 21. Dezember 2012 prophezeiten.
Der Tag ging vorbei wie irgend ein Tag, aber der Name Maya hörte man allenthalben. Und jene Bücher sind wohl im Altpapier.
Die Hochkultur der Maya
Zur Zeit von Buddha und Sokrates war die ganze Halbinsel Yukatan (heutiges Mexiko) mit Städten und Dörfern der Maya besiedelt (500v.Chr). Seit 3000 Jahren entfaltete sich dort bereits eine mächtige Zivilisation. Damals lebten wir hier in Höhlen und vereinzelten Pfahlbausiedlungen. Irgendwann im 9 Jahrhundert n.Chr. begannen sich ganze Städte der Maya zu entvölkern. Bis heute weiss man nicht, weshalb.
Mit dem spanischen Eroberer Cortés begann ab 1530 der Weltuntergang für die Maya. Vierzig Jahre später war ein grosser Teil des Volkes in der Region Yucatan durch Krieg und Seuchen ausgerottet, das Schriftgut aus religiösem Eifer verbrannt, die Städte zerstört und das Gold weg.
Die Sonnenwende
Mich fasziniert die Kunst der Mayas, ihre eigenwillige Art, Figuren stilisiert zu malen. Als ich in Südamerika lebte, hatte ich Gelegenheit, die Ruinenstädte der Mayas zu besuchen. An jenem 21.Dezember vor 25 Jahren hatte es unglaublich viele mexikanische Besucher vor der grossen Pyramide in Chichen Itza. Sonnenwende! Wir wurden Zeuge der astronomischen Meisterschaft dieser verschwundenen Hochkultur: Kukultan, der gefiederte Gott, kroch als Schattenspiel die Treppe der grossen Pyramide hoch! Und zu allem Überfluss erschien über dem Ganezen ein herrlicher Regenbogen.
Kukulkan
Kukulkan, die gefiederte Schlange, ist bei den Mayas der Gott der Erneuerung und der Wiedergeburt. Bei den Azteken hiess derselbe Quetzalcoatel. Fast jede Kultur hat grossartige Götter und Riten zum Neuanfang hervorgebracht.
- Auch heute steigt Kukulkan noch die Treppen hoch.
- Auch heute leuchtet der Regenbogen.
- Zelebriere heute irgend einen Neuanfang.
BILD
Maya / 42cm x 29.5cm / Acryl auf Papier / 2012, N° 12-054
Das Bild kann man kaufen. Es kostet 200.- CHF
