Ausstellungsbeschreibung
„Eine Stadt ist so reich, wie ihre Bäume zahlreich sind“ besagt eine mittelalterliche Volksweisheit. Dieser Einsicht zufolge ist Hamburg eine sehr reiche Stadt. Rund 250 000 Bäume säumen allein ihre Straßen und prägen seit Jahrhunderten das Bild der Hansestadt.
Die vielfältigen Baumarten bieten nicht nur einen beruhigenden Gegensatz zur schnelllebigen Stadt, sondern auch einen besonderen optischen Reiz. Dieser zeigt sich vor allem im Winter. Es ergeben sich immer neue grafische Anordnungen und Spannungen zwischen der statisch-starren Stadtarchitektur und den filigranen organischen Silhouetten der Bäume. Der individuelle Wuchs der Bäume lässt erahnen, wie sie sich der ständig wandelnden Umgebung angepasst und allen geschichtlichen Ereignissen standgehalten haben. Viele Hamburger Stadtbäume sind weit über hundert Jahre alt. Mit Erfolg behaupten sie sich gegen Autoverkehr, Umweltgifte und die ehrgeizigen Projekte der Stadtplaner. Wird ein Baum, wie vergangenes Jahr die 1822 gepflanzte, weiß-blühende Rosskastanie an der Lombardsbrücke, gefällt, entsteht eine ernüchternde Leere. Das Stadtbild und auch die Architektur können den Verlust nur schwer verkraften.
Die Fotografin Ulrike Cameron Henn fotografierte die Bäume im Winter 2011/2012 in Schwarz-Weiß, um nicht von der majestätischen Präsenz und der spürbaren Verletzbarkeit der Bäume abzulenken.
Im April 2013 erschien zur Bildserie ein 48-seitiges Buch mit dem Titel „Kühne Helden“, das auch auf der Website der Fotografin bestellt werden kann.
Quelle: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Wann und wo
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Gang zum Lichthof im Altbau
Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg
11. Februar bis 13. April 2014