Uhhhm. Aaaaah. Mmmmh. Rrrrrrhhh. Ohhhhh.
Am liebsten würde ich dieses Dessert Grunzcreme benennen, denn es ist einfach zu köstlich und verleitet zu Geräuschen.
Aber Petit Pot au Caramel hört sich wahrscheinlich doch ein wenig anziehender an.
Ich liebe es, wenn Gerichte Laute der Entzückung sowie ein glückliches Lächeln entlocken , ich meine natürlich nur die während des Essens und keine wie auch immer gearteten Geräusche danach.
Ein kleines Gläschen mit einer Creme aus Butterkaramel, Milch und Sahne, bestreut mit ein paar zarten, knusprigen Salzflöckchen…
Eine Creme, die im Mund schmilzt, einen Moment am Gaumen bleiben und nicht gleich heruntergeschluckt werden möchte und ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
Ein Geschmack, der an Kindheit erinnert, aber gleichzeitig doch irgendwie erwachsen ist…
Glück in einem kleinen Töpfchen. Luxus.
In kleinen Einheiten sollte dieses Dessert unbedingt serviert werden, denn es ist doch ein Kalorienbömbchen und recht sättigend.
Außerdem – ich finde, so ein kleines Gefäß lässt sich viel aufmerksamer und genüsslicher essen. Dann lieber noch ein zweites hinterher wenn es gar nicht reicht.
Niemals würde ich diese Karamellcreme in einer großen Schüssel zubereiten und womöglich mit einem großen Löffel lieblos auf einen Teller klatschen. Oder, noch schlimmer, gleich aus der Schüssel essen…
Nein, nie würde ich das dieser wunderbaren Creme antun, das hat sie einfach nicht verdient.
Das Glück wird nicht proportional größer, wenn man es aus großen Schüsseln löffelt (gilt übrigens nicht nur für Süßkram) und gerade so ein kleines Gläschen oder Töpfchen hilft manchmal ungemein, sich auch an kleineren Dingen zu erfreuen und sie wertzuschätzen.
Diese Karamellcreme wird im Wasserbad im Ofen zubereitet und ist oben ein bisschen fester und unten ein wenig weicher und dieser kleine Unterschied sorgt nochmals für eine kleine Geschmacksvariante. Obenauf kann man noch ein wenig Fleur de Sel streuen.
Ein bisschen aufpassen muss man nur bei der Herstellung des Karamells, aber wenn man das ein paar Mal gemacht hat, bekommt man ein Gefühl dafür.
Und wie die Frau Ziii in diesem tollen Post zur Herstellung von Karamell schon erwähnt, bitte nie, nie mit den Fingern in das heiße, flüssige Karamell fassen, das kann üble Verbrennungen nach sich ziehen.
Karamell ist so ein Zen-Ding, Yoga in der Küche, man muss mit voller Achtsamkeit dabei sein, dafür wird man mit einem wunderbaren Genuss belohnt, wenn man alles richtig gemacht hat.
So.
Ich hoffe, ihr habt jetzt keine Zweifel mehr, was ihr an diesem Wochenende zubereiten werdet. Und ihr lauft jetzt wie ferngesteuert in die Küche und bereitet genüsslich, sorgfältig und langsam Karamell zu – es lohnt sich.
Zutaten für ca. 6 kleine Gläschen/Förmchen:
0,3 l Sahne, Zimmertemperatur
0,2 l Milch, Zimmertemperatur
40 g Butter
4-5 Eigelb, je nach Größe
120 g Zucker
Fleur de Sel nach Geschmack
Ofen auf 160° vorheizen. Butter bei mittlerer Hitze in einem schweren Topf schmelzen, den Zucker hinzugeben, alles vorsichtig bräunen lassen. Die Textur wird zwischenzeitlich kurzzeitig etwas sandig, weitermachen, bis die Zutaten flüssig/cremig sind.
Dann langsam die Sahne hinzufügen, Achtung, das zischt jetzt etwas. So lange rühren, bis sich der sämtliche Klümpchen aufgelöst haben, ,dann die Milch hinzufügen und vom Herd nehmen. Die Eigelb cremig aufschlagen. Ein paar Löffel der Karamellsahne hinzugeben, gut verrühren, nach und nach langsam den Rest unterrühren. Dann ca. 1/4 TL Fleur de Sel unterrühren und die Mischung gleichmäßig auf die Gläschen verteilen. Diese in eine feuerfeste Form stellen und mit so viel heißem Wasser füllen, dass ca. 2/3 der Gläser im Wasser stehen.
In den Ofen schieben und für ungefähr 45 Minuten garen, herausnehmen und abkühlen lassen. Am besten über Nacht im Kühlschrank kühlen, vor dem Servieren mit ein wenig Fleur de Sel bestreuen.