Hier kommt noch mal der Artikel vom Finale.
Kleines Filmchen gibt es hier zu sehen.
Ich bin im Finale! Geschafft, ich gehöre dazu. Ich darf um den Sieg kochen. Um den Titel „Beste Hobbyköchin Schleswig - Holsteins 2015“ .
Letzten Samstag war mein großer Tag. Morgens noch alles was ich bestellte hatte vom Citti Markt geholt.
Alles eingepackt, Auto beladen und dann ab Richtung dänische Grenze zum Vitalhotel Alter Meierhof, Glücksburg.
Dort traf ich auch auf meinen Mitstreiter. Bei mir kein Gedanke auf Konkurrenz, wir verstanden uns gut und wollten einfach nur einen tollen Abend haben.
Nachdem wir die uns zur Verfügung gestellten Töpfe und Pfannen ausgepackt hatte, wurde uns kurz der Ofen und den Inductionsherd erklärt. Alles klar, den Ofen hätte ich auch gerne gewonnen. Ein Ofen der mitdenkt. Digital wird alles eingestellt. Sogar die Kerntemperatur zeigt er an, dass man perfekt das richtige Stück Fleisch aus dem Ofen bekommt.
Das beruhigte mich etwas, den ich bekam ein dickeres Stück Rinderfilet vom Fleischer als ich früher beim Testen und vorkochen hatte. Sonst hatte ich die Temperaturen und Zeiten im Kopf, aber nun veränderte das alles. Lustigerweise hatte mich das Fleisch nervöser gemacht als der eigentliche Wettkampf.
Um 16.30 Uhr durften wir anfangen mit Vorbereitungen. Das hieß Schälen, schnippeln, evtl. Schon Saucen vorbereiten - einfach alles was man schon machen kann.
Ich starte mit meinem Vanille-Eis-Parfait. 4 Stunden in den Tiefkühler musste das. Fertig, ich war beruhigt. Nun noch die Gemüsebrühe ansetzen. Das waren die Hauptpunkte die ich noch abarbeiten musste. Das Eis war im Kühler und die Brühe köchelte vor sich hin.
Und dann ging es los. Abends um 18.30 Uhr füllte sich der Saal und offiziell starteten wir um 19.00 Uhr. Schnell war die Vorspeise fertig angerichtet und wir schafften es immer zeitgleich zu schicken. Selber war ich sehr zufrieden mit meinem Tabhoulét aus Bulgur und Rote Bete. Schinkenchip dazu, Saure Sahne mit Bahrat Gewürz. Und als Extra „Schweine-Popcorn“. Michael servierte Lachstatar auf Kartoffelrösti.
Während die Jury, bestehend aus dem Sternekoch Dirk Luther, von den Fördeküchen Frau xxx und von der sh:z Anja Wagner und Britta Pilz, kostete und ihre Bewertungen darüber abgaben, haben wir uns schon auf die Hauptspeise konzentriert. Beide haben wir Rinderfilet serviert - aber unterschiedlich. Michael hat seines mit Kürbispürree und Pilz-Risotto und ich eher asiatisch mit Pak Choi und Teriyaki, und Petersilienwurzelpürree.
Mein Dessert, meinen herrlichen Crumble mit dem Apfelstrudelgewürz von Mike, hatte ich schon fertig gehabt. Das kam als erstes in den Ofen, damit es etwas abkühlt und ich den Ofen für das Filet frei hatte.
Während unser Kochen durften die Zuschauer nach vorne kommen. Probieren und Fragen stellen. Ich beantwortete deren Fragen, konnte auch noch Kochtipps geben. Schnell hatte ich auch meine eigene „Fangemeinde“. Das ging soweit, dass ich zur Hälfte des Kochzeit dann auch schon meine zerfledderten und beschmierten Zettel mit dem gesamten Menü verschenkte, als ich darum gebeten wurde.
So, nun noch das Dessert. Ich stellte meine Schiefertafeln auf. Puderzuckerschicht (Schnee), den Crumble, mit den selbstgemachten Amarettinis, mit einem Dessertring ausgestochen, Holundersauce und dann das Vanilleparfait - Schock ..... Ich bekam meine Form gebracht, es war nicht hart geworden. Klar, was mir später einfiel, die haben die Form in den Kühler getan, wo das Eis vom Hotel darin lag - und das war immer so kühl, das es cremig und gebrauchsfertig war. Ich hatte noch Zeit gehabt. Michael war noch nicht so weit. Also bitte bitte - ab in den Schockfroster. Die 20 Minuten die noch Zeit waren musste ich mir geben.
Und es klappte. Das Eis war etwas cremig, also keine Scheiben abschneiden. Aber ich konnte Nocken darauf formen. Schicken und puhhhh - fertig.
Die Veranstaltung wurde von dem fantastischen Sänger Rasmus Hoffmeister begleitet.
Nun hieß es warten. Die Jury zog sich zurück zur Beratung. Wir räumten etwas auf.
Leuten kamen und redeten mit uns. Dann ging alles schnell. Plötzlich stand die Jury wieder da. Das Ergebnis wurde bekannt gegeben.
Es kam heraus, das die Entscheidung sehr knapp ausgefallen war. Wir hätten bei auf sehr hohen Niveau gekocht. Gewonnen hat letztendlich der Michael. Ich freute mich wirklich sehr, hey, ich brauche keine Küche und dann die Klausel dass ich die Küche bis Juni ´16 hätte aussuchen müssen, sonst verfällt es, hat mich eh im Vorfeld gestört. Bis dahin weis ich noch gar nicht, ob alles mit der Versetzung und Umzug unter Dach und Fach ist. Also jubelte ich über meinen zweiten Platz.
Ich bekomme einen privaten Kochkurs beim Sternekoch Dirk Luther. Das heißt für mich sich weiter entwickeln und was lernen, was ich für mich gut in den weiteren Kochjahren umsetzten kann. Dazu kommt ein 4 Gang Abend Menü im Alten Meierhof mit meinem Schatz zusammen (inkl. Weinbegleitung), was Herr Luther dann noch auf 7 Gänge spontan aufgestockt hatte.
Er erzählte mir, dass ich, wenn ich die letzten 3 Jahre mitgemacht hätte, haushoch gewonnen hätte. Die Entscheidung war ein Kopf an Kopf Rennen gewesen. Und ich sollte unbedingt im nächsten Jahr wieder mit machen.
Ich war einfach nur happy. Für mich war alles gut, ich war mehr als zufrieden mit meinem Ergebnis.
Schnell hoch aufs Zimmer, sich umgezogen und dann noch mal runter, noch ein paar Bier genossen. Es stellte sich Hunger ein - leider war schon alles abgeräumt. Erst auf dem Zimmer um 2 Uhr merkte ich, dass ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Nur das gekochte abgeschmeckt. Und leider war das gesamte Büffet abgeräumt.
Nach wenig Schlaf, knapp 5 Stunden, war ich hellwach. Mist, Hunger...Ich schaffte es meinen Mann mit wach zu machen und wir beschlossen erstmal herunter in den Wellnessbereich zu gehen, eine Runde schwimmen, etwas Dampfbad, wieder schwimmen und dann noch zum Schluss für die Lockerung der Glieder noch ab in den Whirlpool. Nun aber, ab zum Frühstücksbüffet. Im Alten Meierhof gibt es alles was das Herz begehrt. War das lecker!
Dann aber wollten wir auch den Heimweg antreten. Und das kann man mir glauben. Ich nutzte den Sonntag nur noch zum Ausruhen, schlafen. Das Wetter bot sich dazu ja auch an bei Regen und Sturm.