Ich mag meine Küche. Nicht wirklich. Eine Küchenfee war ich noch nie. Kochen gehört nicht gerade zu meinen Leidenschaften, das gebe ich offen zu. Aber ganz abgesehen davon, bin ich auch so ziemlich genervt von meiner Küche.
Sie ist inzwischen ziemlich in die Jahre gekommen. Die meisten Teile sind bereits 17 Jahre alt. Fast volljährig also. Gut, das sieht man ihr nicht an. Warum? Dazu komme ich später.
Mein Bruder kaufte sich diese Küche damals, doch nach nur einem Jahr zog er in eine andere Wohnung, in der bereits eine tolle Küche vorhanden war. In seine alte Wohnung zog ich ein und übernahm daher seine Küche. Als ich sechs Jahre später nach der Trennung von meinem Ex-Mann leider umziehen musste, nahm ich die Küche mit, denn sie war noch ganz gut in Schuss und passte glücklicherweise auch gut in die neue Wohnung rein.
Nach vier Jahren heiratete ich wieder und im November 2011 zogen wir schließlich in unser kleines Eigenheim. Dort musste jede Menge renoviert werden und Geld für eine neue Küche war nicht vorhanden. Das Dumme war aber, dass sie so wie sie war nicht in unser Haus passte. Es mussten zwei andere Unterschränke her, damit es passt. Das Problem war jedoch, dass es diese Küche nach all den Jahren so nicht mehr gab, mit ihren vanilliegelben Fronten. Der Vorteil beim Möbelschweden ist aber, dass man problemlos die Fronten austauschen kann, da alles kompatibel ist.
So entschieden wir uns für rote Hochglanzfronten und hatten für etwa 800,00 € eine – zumindest optisch – neue Küche da stehen.
Sie sieht auch heute noch gut aus, so lang man die Türen geschlossen lässt. Im Inneren der Schränke kann man den Zahn der Zeit aber bereits erkennen.
Doch das ist es nicht, was mich nervt. Mich nervte in den letzten Wochen und Monaten eher der Inhalt der Schränke. Neben Kindergeschirr, Flaschen und Co., sammelte sich immer mehr Zeug an, das vorher nicht da war. Hier ein paar schöne Gläser, Dessertgläschen, Flaschen – und das obwohl eh schon alles total überfüllt war. Vom Tupperschrank will ich erst gar nicht reden. Da muss es wohl so sein, dass wenn man ein Teil herausholt, alles andere ebenfalls heraus fällt.
Auf jeden Fall gab es keinen Schrank mehr, in dem nicht noch etwas auf den Sachen, die dort eigentlich ihren Platz hatten, drauf stand. Wenn man einen Teller brauchte, musste man dafür erst sämtliche Dessertgläser wegnehmen. Brauchte man ein Glas, so musste man vorher Süßigkeiten und Servietten zur Seite räumen.
Immer mehr Unmut staute sich deswegen bei uns auf und ich hatte es schon lange so satt, dass ich unbedingt etwas daran ändern wollte. Aber für solch eine Aufgabe fehlte mir immer die Zeit. Bis heute.
Denn heute ging es den Schränken an den Kragen. Oder eher deren Inhalt. All die Dinge, die ich nie oder nur selten nutze, wurden rausgeworfen. Dafür fanden andere Sachen einen neuen, sinnvolleren Platz.
Das Ergebnis? Tja, all das hier muss weichen.
Nur wohin? Einiges wird gleich entsorgt, das meiste findet vorerst im Keller einen Platz.
Die Schränke präsentieren sich nun aus- und abgewaschen und neu sortiert. Und ich bin sehr froh darüber, dass einem nicht mehr alles entgegenspringt, sobald man einen Schrank öffnet.
Ein kleiner Vorher/Nachher-Einblick für Euch.
Sieht auf den ersten Blick nicht unbedingt anders aus – ist es aber. Ich habe viel mehr Platz und nichts muss mehr hin- und hergeräumt werden. Endlich.
Trotzdem – irgendwann wünsche ich mir eine neue Küche. Eine mit großen Schubladen, damit man nicht mehr komplett in den Schrank kriechen muss, um etwas von ganz hinten herauszuangeln. Inwieweit das in unseren Räumlichkeiten jedoch überhaupt möglich ist, ist fraglich. Der Raum lässt uns nicht allzu viele Freiheiten, weil wir auf den Essplatz dort nicht verzichten wollen und können und weil der Kamin uns eine Ecke klaut. Aber ich habe wohl auch noch genug Zeit, um mir darüber Gedanken zu machen. Denn so lange die Küche nicht in alle Einzelteile zerfällt, wird sie wohl bleiben, wo sie ist.
Und wie sieht es in Eurer Küche so aus?