Kübelregen, Landwasser, Gerstensuppe

Kübelregen, Landwasser, Gerstensuppe

Nicht übel, oder? Die Zügenschlucht mit dem Landwasser.

Als ich gestern morgen um 6 Uhr 45 in Zollikerberg aus dem Haus ging, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich am selben Tag noch trockenen Fusses wandern würde; es regnete wie aus Kübeln. Bei der Station, nach sieben Gehminuten, war ich pflotschnass. In "Blick am Abend" las ich zwölf Stunden später, dass in meiner Gegend pro Quadratmeter in drei Stunden eine halbe Badewanne Wasser niedergegangen war.
Wir fuhren ins Bündnerland. Und als wir ausstiegen, war es trocken. Bald zeigte sich die Sonne. Die Wanderung führte von Filisur zuerst zum Wiesener Viadukt, dann zum Bahnhof Wiesen, hernach auf der alten Zügenstrasse des 19. Jahrhunderts zur Station von Monstein und hinauf zum gleichnamigen Dörfchen. Star der äusserst abwechslungsreichen Route war das Landwasser, das sich unglaublich tief in den Fels eingefräst und eine atemberaubende Schlucht geschaffen hat, die vom sicheren Weg aus zu bestaunen man nicht aufhören mag.

Kübelregen, Landwasser, Gerstensuppe

Die beste aller Gerstensuppen.

Am Schluss, nach vier Gehstunden, kamen wir an der Monsteiner Brauerei vorbei, die von sich behauptet, die höchstgelegene in ganz Europa zu sein; ich nehme jetzt mal an, es stimmt. Wir probierten ihr Bier im Restaurant Veltlinerstübli, es schmeckte. Noch feiner war allerdings die Gestensuppe, die ich als die beste meines nicht mehr ganz jungen Lebens bezeichnen würde - gross, ganz gross, diese sämige Mixtur von weissen Miniböhnchen, viel Gerste, Gemüse-Schnippseln, Speckwürfeli und etwas Rahm sowie zwei Davoser Schweinswürstchen als Geschmacksvollender.


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