Verursacht durch den Exodus vieler junger Menschen und Familien während des Jugoslawienkrieges und die niedrige Geburtenrate, steht das kroatische Rentensystem vor dem Zusammenbruch. Auf einen Rentner kommen gerade einmal 1,18 Erwerbstätige – um die Finanzierung gewährleisten zu können, müssten es jedoch mindestens 2,1 sein.
Lag der Anteil der Menschen über 65 Jahre 1991 noch bei 13%, so stieg dieser inzwischen auf über 18% an. Insgesamt zählte Kroatien Ende 2012 schon 1,2 Millionen Rentner – bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 4,3 Millionen Menschen. Aus diesem Grund wird nun intensiv über eine Rentenreform diskutiert, welche unter anderem die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre beinhalten soll. Doch wenn diese Reform im Jahr 2038 abgeschlossen sein wird, dürfte die Zahl der Rentner schon auf 23% angestiegen sein. Im Jahr 2051 soll gar ein Viertel der kroatischen Bevölkerung aus Rentnern bestehen.
Auch wenn die Durchschnittsrente in Kroatien nur magere 2.148 Kuna (etwa 290 Euro) monatlich beträgt, kann das von einer anhaltenden Wirtschaftskrise geplagte Land selbst diese rudimentäre Altersversorgung kaum stemmen. Ohne einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung in den nächsten Jahrzehnten, in dem auch das reale Lohnniveau – und somit auch die Rentenbeiträge – deutlich anzieht, wird auch die Rentenreform nicht ausreichen.
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